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Jérôme Nr. 27

JÉRÔME GESUNDHEIT Anzeige Prof. Dr. Gerhard A. Müller: Ärztlicher Direk- tor und Chefarzt der internistischen Abtei- lung der Balzerborn Kliniken in Bad Sooden-Allendorf; Facharzt für Innere Medi- zin, Rheumatologie, Nephrologie, Hyperten- siologie und Internistische Intensivmedizin Foto: nh Von Helga Kristina Kothe Bluthochdruck erkennen wie Herz- oder Niereninsuffizienz können die Fol- Zusätzlich, wenn sich ein erster Verdacht bestä- Erst die geschädigten Organe senden Warnhin- ge sein“, erklärt Müller. tigt, kommen folgende Untersuchungen in Frage: weise. Zu den möglichen Beschwerden gehören Langzeitblutdruckmessung, Spiegelung des Au- Kopfschmerzen, Schwindel, Schweißausbrüche, Zur Risikogruppe gehören an erster Stelle Men- genhintergrundes, EKG, Ultraschalluntersuchung Brustschmerzen, morgendliche Müdigkeit, Na- schen mit einer Vorerkrankung in der Familie. des Herzens, Ultraschall des Bauchraumes und senbluten, starke Atemnot und Sehstörungen. Al- Maßgebliche Risikofaktoren sind auch im Lebens- der Nieren, sowie gegebenenfalls die Durchfüh- lerdings schädigt nicht alleine der Bluthochdruck stil verankert: Dauerstress, Bewegungsmangel, rung eines Belastungs-EKGs, um auch einen Be- die Gesundheit. Oft wirken verschiedene Risiko- Übergewicht, eine zu salzreiche Ernährung, Niko- lastungshypertonus nicht zu übersehen. Weiterge- faktoren zusammen. Je mehr Risikofaktoren zu- tin, Alkohol, Diabetes oder Nierenerkrankungen hende Untersuchungen sollten dann vom Spezia- sammenkommen, desto größer ist auch das Risiko sind die Feinde eines gesunden Blutdrucks. Und listen durchgeführt werden. für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder ei- auch im Alter nimmt das Risiko für zu hohen ne Niereninsuffizienz. „Etwa die Hälfte der Blutdruck zu. Arterielle Hypertonie richtig behandeln Schlaganfälle und ein Viertel der Herzinfarkte ist Für jeden Bluthochdruckpatienten wird ein indi- auf auf eine arterielle Hypertonie zurückzuführen. Bei Verdacht zum Arzt gehen vidueller Behandlungsplan zusammengestellt.zurückzuführen.Hypertoniearterielleeine Und auch andere lebensgefährliche Erkrankungen Wer einen Verdacht hat, sollte der Sache auf den Dabei gibt es drei wichtige Dinge zu beachten: die Grund gehen. „Der Blutdruck ist allerdings kein regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks, die Beein- kontinuierlicher Wert. Er kann sowohl im Laufe flussung der Lebens- und Ernährungsgewohn- des Tages als auch durch Stimmungen schwan- heiten und die Einnahme von blutdrucksenken- ken“, sagt Müller. Bei Stress beispielsweise wer- den Medikamenten. „Durch Änderungen in der den vermehrt Cortisol, Adrenalin und Noradre- Lebensführung – zum Beispiel durch eine Um- nalin produziert, was den Blutdruck nach oben stellung der Ernährung, durch mehr Bewegung, treibt. Reduktion des Übergewichtes, Reduktion des Kochsalzverbrauches, Einstellung des Rauchens Am Anfang der Untersuchung steht das Arzt-Pa- und regelmäßiges Entspannungstraining – kann tienten-Gespräch. Zur Diagnosestellung einer ar- der Blutdruck in vielen Fällen gesenkt werden“, teriellen Hypertonie und zur späteren Beurteilung sagt Müller. Manchmal könne man dank solcher der Untersuchungsergebnisse ist für den Internis- Veränderungen sogar auf blutdrucksenkende ten die Krankengeschichte (Anamnese) richtungs- Medikamente verzichten. Eine allzu rasche Sen- weisend. Dabei wird unter anderem über eigene kung der hohen Blutdruckwerte auf Normalwerte und familiäre Vorerkrankungen, den Lebenswan- ist im Regelfall nicht zu empfehlen, weil die Pa- del, berufliche und soziale Komponenten, die Er- tienten an den hohen Blutdruck gewöhnt sind nährung, Genussgifte und die Einnahme von Me- und sich unter einer raschen Senkung häufig dikamenten gesprochen. schlecht fühlen. Letzteres führt dann laut Müller leider sehr oft zum Therapieabbruch durch den Bei der körperlichen Untersuchung steht die Blut- Patienten. druckmessung im Vordergrund, die mehrmals in entspannter Atmosphäre durchgeführt werden Sport wirkt sich positiv aus sollte. Zuverlässige Ergebnisse erzielt man nur Körperliche Bewegung wirkt sich sehr positiv auf durch mehrmalige Messungen oder durch eine den Blutdruck aus. Regelmäßiges Training und 24-Stunden-Blutdruckmessung. „Wird bei der Sport sind wichtig und hilfreich, um die Blut- Blutdruckmessung wiederholt ein Wert von druckwerte wieder zu normalisieren oder es gar 140/90 mm Hg oder mehr gemessen, spricht man nicht erst soweit kommen zu lassen. Dabei ist kei- von arterieller Hypertonie“, erklärt Müller. neswegs von Hochleistungssport oder Kraftsport- arten die Rede. Bereits die Umstellung von völliger Grundsätzlich gehören auch das Wiegen sowie das Inaktivität auf leichten Sport bewirkt einen großen Abhören von Lungen, Herz und Halsschlagadern Gewinn für die Gesundheit. Müller rät: „Gut ist mit dem Stethoskop sowie das Erheben des Puls- vor allem Sport, der eine mäßige Ausdauerbelas- status zur Basisdiagnostik. Des Weiteren erfolgen tung mit sich bringt – zum Beispiel Golf, Laufen, erste Blut- und Urinuntersuchungen; sie geben in Nordic Walking, Wandern, Radfahren oder erster Linie Hinweise auf mögliche weitere Risiko- Schwimmen. Empfehlenswert sind drei bis fünf faktoren und Endorganschäden. Trainingseinheiten pro Woche.“ www.jerome-kassel.de 53


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