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JÉRÔME WIRTSCHAFT „Das GEFÜHL wächst“ Dr. Walter Lohmeier über die Möglichkeiten der Machbarkeit in Kassel und Nordhessen Erst Präsidialsitzung am großen Förderband in der Ankunftshalle, dann Vollversammlung in der Abfertigungshalle. „Die erste Vollversammlung dieser Industrie- und Handelskammer, bei der man vorab seinen Personalausweis zeigen und sich Leibesvisitationen unterziehen musste“, berichtet IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Walter Lohmeier fröhlich vom Vortag. Der Flughafen Kassel-Calden liegt ihm am Herzen, daraus macht er keinen Hehl. Im Vordergrund unseres Gesprächs steht der Airport aber nicht. Worum es uns geht, ist ein Gespräch mit dem IHK-Oberhaupt über die Möglichkeiten der Machbarkeit, die unsere Region bietet. Wir wittern Spielräume in Kassel und Nordhessen, die man in ausgereizten Ballungszentren nicht mehr hat. Wir, das sind meine Kollegin Karin Küpper und ich. Ob wir richtig liegen, soll uns unser Gegenüber erklären. Als ersten Beleg für unsere Theorie ziehen wir das Beispiel Flughafen heran. Ein solches Projekt lässt sich schließlich nur realisieren, wo Platz ist. Und ganz so schlecht, wie er gerne geredet und geschrieben wird, ist er doch eigentlich nicht. Das betont auch Dr. Lohmeier, der sogleich von der volkswirtschaftlichen Analyse des Professor Dr. Richard Klophaus berichtet, die das defizitäre Ergebnis des Airports in einem anderen Licht zeigt: „Über 30 Millionen Euro an Steuermehreinnahmen laufen im Mittel zurück.“ Nach oben korrigiert Die letzte Berechnung, die ich kannte, ging von 27 Millionen aus. „Das ist eine frühere Studie“, erklärt Dr. Lohmeier. In 2012 habe man die nach oben korrigiert, denn inzwischen sei viel geschehen. Eine positive Entwicklung, begründet durch die Zunahme der Investments im Umfeld des Airports. Unternehmen können hier noch wachsen. Piper zum Beispiel. Die Stimmung ist also gut? „Ja, angespannt gut.“ Es bewege sich etwas, die entscheidende Symbolik seien jedoch Schlangen vor den Check-in-Schaltern. Die fehlen noch. Hochalpin geht nicht Wachstumsspielraum gibt es also. Und was zeichnet die Region allgemein aus? „Wir haben hier in Nordhessen alles, was attraktiv und typisch ist für Mitteleuropa“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Leider nicht die Küste und hochalpin geht auch nicht, aber eine attraktive Lebens- und Erlebensregion, erstklassige kulturelle und sportliche Angebote und gleichzeitig eine enorme wirtschaftliche Stärke.“ Fotos: Mario Zgoll 44 www.jerome-kassel.de Von Björn Schönewald IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Walter Lohmeier


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