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Enkeltauglich hinterlassen Gemeinsam anpacken, gemeinsam profitieren! Kassel und Nordhessen sind traditionell attraktive www.jerome-kassel.de 15 JÉRÔME REGION aber auch Wirtschaftsförderer und Tourismusorganisationen. Weil es früh gelungen ist, Netzwerke aufzubauen und konkrete Projekte zu entwickeln, gab es in der Anfangsphase mehr Lob als Kritik. Dieser Zuspruch war wichtig. Bei uns ist vieles positiv zusammengelaufen, was nun auch Vorbild für andere Regionen ist. Jérôme: Sie haben Ähnliches schon in Thüringen betrieben. Da gab es aber Anschubfinanzierungen. Schach: Die Aufgaben sind kaum vergleichbar. Für den Aufbau Ost gab es natürlich entsprechende Gelder. Es ging darum, die vorhandenen Mittel in die Projekte mit dem größten Nutzen zu investieren und diese regional abzustimmen. Das hat gut funktioniert, Thüringen hat auf die richtigen Themen gesetzt. In Nordhessen war keine vergleichbare Förderkulisse da, aber ein großes Potenzial in der Wirtschaft. Die Formel lautete deshalb: Wachstum und Wertschöpfung durch Kooperation von Unternehmen, Politik, Forschung und Institutionen gezielt organisieren. Also haben wir Ziele definiert und Netzwerke in den wesentlichen Wachstumsfeldern – den sogenannten Clustern – aufgebaut: Mobilität, Dezentrale Energien, Gesundheit und Tourismus. Jérôme: Wie haben Sie alle Akteure an einen Tisch bekommen? Da gab es sicherlich Vorbehalte. Schach: Die gab es. Anfangs war der Nutzen von Kooperationen schwer zu vermitteln. Wir haben deshalb 2003 die Auftaktveranstaltung zum Cluster Mobilität unter das Motto „Nordhessen – die Lage ist gut“ gestellt. Das wurde damals eher als Provokation aufgefasst, denn die wirtschaftliche Potenzial dieser Region überzeugt. Und als wachstumsstarker Partner wollen wir vor Ort dazu beitragen, dass sich dieses Potenzial auch künftig optimal entwickelt. Dafür sind wir Unternehmer gefordert, ebenso wie die Gesellschaft und die Politik. Nur gemeinsam können wir die guten Rahmenbedingungen im Großraum Kassel erhalten und ausbauen. Dazu zählen Investitionen in unsere Infrastruktur und am wichtigsten: in qualifizierte und gut ausgebildete Mitarbeiter. Es ist unsere zentrale Zukunftsaufgabe, den beruflichen Nachwuchs nachhaltig für die Region Kassel zu begeistern. Denn der Wettbewerb um die besten Fachkräfte wird härter. Bis 2030 wird sich das Angebot an Arbeitskräften hessenweit um 300.000 bis 400.000 Personen verringern. Diese Zahlen zeigen: Wir müssen Kassel und Nordhessen fit für die Zukunft machen – mit Ideen, Initiativen und Innovationen. Es gibt also noch viel zu tun, damit sich auch weiterhin was tut in der Region. Dr. Rainer Seele Vorsitzender des Vorstands der Wintershall Holding GmbH Unternehmensstandorte. Damit dies so bleibt, müssen wir jetzt die Weichen in Richtung Zukunft stellen. Es tut sich was in der Region. Und das hat Tradition. Nordhessen ist seit Jahrzehnten Standort großer Industrieunternehmen. Bombadier, Eurocopter, K+S oder VW stehen stellvertretend für viele große oder mittelständische Unternehmen, die das wirtschaftsfreundliche Klima und die gute Infrastruktur hier in der Region schätzen. Und natürlich die unvergleichliche Lebensqualität in und um Kassel. Das gilt auch für die Wintershall. Wir arbeiten gerne in Kassel – und wir leben gerne in Kassel. Denn wir sind vom außergewöhnlichen Die ideale Region basiert auf dem Grundgedanken, der Nachwelt eine „enkeltaugliche“ Region zu hinterlassen. Sie schaut über ihre Grenzen hinaus und lernt von anderen. Nur dann meistert sie die Herausforderungen der Zukunft. Und eines ist sicher: Wir werden den Rest unseres Lebens in der Zukunft verbringen. Unsere Region ist bunt, vielfältig und voller Lebensfreude, und das soll sie sich auch für die Zukunft durch Zusammenhalt, Neugier und Gerechtigkeit bewahren. Dank der guten Durchmischung in der Wirtschaftsstruktur befindet sich die Region weiter auf dem Wachstumspfad. Viele neue Arbeitsplätze sind entstanden und haben die Arbeitslosenquote weiter sinken lassen. Gut ausgebildete Fachkräfte kommen gerne nach Nordhessen, weil es ein hervorragendes Angebot an Bildungs-, sozialen und kulturellen Einrichtungen gibt. Öffentliche und private Akteure wie Kommunen, Verbände, Unternehmen und andere werden Maßnahmen zur Kinder- und Familienförderung einbringen, bündeln und aufeinander abstimmen. Ein sozialer Klimawechsel wird Kinder und ihr Umfeld aus einer Randlage in den Mittelpunkt gesellschaftlichen Handelns rücken. Stadt-, Regional- und Landesplanung erwerben städtisches und regionales Wissen, um Entwicklungs und Standortkonzepte für Wissenschaft, Bildung, Kreativität und Kultur erarbeiten zu können. Eine Europäische Akademie der Wissenschaft wird dem Komplex „Wissenschaft und Gesellschaft“ ein Diskussionsforum bieten. Es gibt ein Konzept zur Europäischen Innovationsregion Nordhessen. Die Region beruht auf der Kultur des Zusammenlebens. Dieser Anspruch wird auf unseren Umgang mit Mobilität erweitert. Mobilitätskultur wird zum öffentlichen Thema werden. Motto: Moderne Bürger nutzen alle Verkehrsmittel. Eine gute Öffentliche Nahverkehrsstruktur ist ausgebaut. Der Flughafen Kassel-Calden hat sich zu einem modernen Regionalflughafen entwickelt, ist optimal an die Stadt Kassel angebunden und schreibt schwarze Zahlen. Uwe Frankenberger Mitglied des Hessischen Landtages


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