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„Energiewende Von Cornelia Harberg 62 www.jerome-kassel.de JÉRÔME ENERGIE Volker Wasgindt vom cdw Stiftungsverbund im Interview mutig fortsetzen!“ Jérôme: Herr Wasgindt, die Energiewende zählt zu den größten nationalen Herausforderungen. Wo steht Nordhessen aktuell im Vergleich zu anderen Regionen in Hessen und Deutschland, ist es eher Vorreiter oder Nachzügler? Volker Wasgindt: Nordhessen erkannte frühzeitig die ökonomischen und ökologischen Vorteile der Energiewende und nimmt hier seit über 35 Jahren eine Vorreiterrolle im Forschungs- und Entwicklungsbereich ein. Mit einer guten Kooperation zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik hat sich die Region zu einem wichtigen Standort für dezentrale und erneuerbare Energien und Energieeffizienz entwickelt. Jérôme: Lässt sich das an konkreten Zahlen und Fakten festmachen? Wasgindt: Die Erneuerbaren Energien in Nordhessen decken bereits rund 27 Prozent des Stromverbrauchs und generieren allein im Strombereich jährlich mehr als 120 Mio. Euro regionale Wertschöpfung. 14.000 Arbeitsplätze sind inzwischen in diesem Bereich entstanden, bis 2025 soll sich diese Zahl auf 33.000 erhöhen. Damit befindet sich die Region bereits auf einem guten Weg. Wenn Nordhessen die eigenen Ausbauziele erreichen und weiterhin bei der Entwicklung, Produktion und Anwendung erneuerbarer, dezentraler Energie und Effizienztechnologien eine Spitzenposition einnehmen will, muss die Region jedoch den Weg der Energiewende mutiger fortsetzen und den Ausbau der Erneuerbaren Energien energisch vorantreiben. Jérôme: Erneuerbare Energien umfassen Wind-, Solar-, Bio- und Wasserkraftenergie. Wo liegt für Nordhessen das größte Potenzial? Wasgindt: Die Stromversorgung der Zukunft benötigt grundsätzlich einen breiten Mix an Erneuerbaren Energien: Sonne und Wind ergänzen sich tageszeitlich und saisonal hervorragend, regelbare Energieträger wie Bioenergie und Wasserkraft gleichen die Leistungsschwankungen aus. In der Region muss vor allem der Ausbau der Solar- und Windenergieanlagen weiter vorangetrieben werden, hier liegt das größte Potenzial. Jérôme: Vor allem die Kommunen und Landkreise sind hier gefordert. Wie unterscheiden sich die Voraussetzungen und Herangehensweisen?


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