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JÉRÔME FEUILLETON Ju anugs gueznedichnet Von Kathrin Bode n gewohnter Lässigkeit eröffnete der Vorsitzende des Kasseler Kunstvereins Joel Baumann den diesjährigen Kassel Kunstpreis und übergab nach einer kurzen Begrüßung an den Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Bertram Hilgen. Nach seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste ging Hilgen auf die hohe Bedeutung der Stiftungsarbeit ein und sprach über die Auswirkung der aktuellen Zinslage auf die Stiftungsarbeit und die damit verbundenen Schwierigkeiten, die Kunst und Kultur zu fördern. Außergewöhnliche Wege gehen In diesem Jahr sind die Künstlerin Angela Ender und Musikerin Pia-Maria Sauer die beiden stolzen Preisträgerinnen. Enders Skulpturen und Installationen bilden gefundene Alltagsgegenstände und Werkstoffe, die sie beispielsweise auf der Straße oder bei Wohnungsauflösungen findet, die Ausgangsbasis. Im Zusammenspiel von gebrauchten Dingen, Farben, Formen und neu Hinzugefügtem entstehen neue Formfindungen und Montagen. Ihre Skulpturen stellen oft Organisches dar, etwa Pflanzen, Körper oder Mischwesen. Die Transformation und Wiederverwertbarkeit eines Materials, das durch künstlerische Beschäftigung einen neuen Sinn oder Wert erhält, wird so zum Ausdruck ihrer klaren, künstlerischen Bildsprache. Sauer arbeitet kontinuierlich an weiteren Projekten mit unterschiedlichen Besetzungen und verschiedenen Ensembles. Ihre kompositorischen Arbeiten beinhalten Anklänge von Jazz und Funk ebenso wie von Klassik und Rock – in dieser musikalischen Bandbreite schafft sie Texturen und stellt Themenbezüge zu verschiedenen Lebensbereichen her. Mit ihrem Album „Natur Bild-Klang“, bestehend aus Alt-, Baritonsaxophon und Tubax, zeigt sie eine andere Herangehensweise an Musik und verarbeitet ihre außermusikalischen Inspirationen in einem ganz neuen Klangraum. 24 www.jerome-kassel.de Wertschätzung und Anerkennung Aber wie fühlt es sich an, in jungen Jahren eine solch wichtige Auszeichung zu erhalten? „Den Kasseler Kunstpreis zu bekommen ist für mich eine große Ehre. Kassel ist zu meiner zweiten Heimat geworden. Meine künstlerische Laufbahn hat hier mit dem Studium an der Kunsthochschule begonnen und auch durch die vielen Ausstellungsmöglichkeiten hatte ich in Kassel viel Raum, um mich künstlerisch zu entwickeln und meine Position in der Kunst zu finden. Ich freue ich mich sehr über die Anerkennung meiner Arbeit“, so formuliert es Ender und ihre Preisträger-Kollegin fährt fort: „Zunächst einmal ist es eine große Ehre, Preisträgerin eines solch bedeutenden Kasseler Preises zu sein. Vor allem, wenn man noch so jung ist. Andererseits steht die Förderung junger Künstler ja im Zentrum der Stiftung. Dies ist wiederum eine Art Ansporn, die Arbeit im musischen Bereich fortzusetzen und auszubauen. Ich stehe selber noch ganz am Anfang im Bereich der Komposition und meine Examensarbeit, auf der das Hauptaugenmerk bei der Auszeichnung lag, ist so gesehen noch ein Pilotprojekt. Dass es direkt so erfolgreich würde und so gut bei den vielen verschiedenen Hörern ankommt, hatte ich im Vorfeld in keinster Weise erwartet. Es macht mich sehr glücklich und vor allem auch stolz, dass mir dies in dieser Art und Weise gelungen ist und spornt mich nun natürlich zum Weiterarbeiten auf diesem Gebiet an. Für mich ist der Kasseler


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