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Tulip, die singende Tulpe Karen Duve liest aus ihrem Werk www.jerome-kassel.de 27 JÉRÔME FEUILLETON turpreises – die satirische Ambivalenz, die auch den Leser fordert, nicht erkennen konnte oder wollte, so lässt die Stiftung Brückner-Kühner verlauten, die den Preis gemeinsam mit der Stadt Kassel seit 1985 jährlich vergibt. Horror und Humor 2004 wurde der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor– nach einem frühen „Ausreißer“ im Jahr 1999 – zudem durch die regelmäßige Vergabe des mit 3.000 Euro dotierten „Förderpreis Komische Literatur“ ergänzt. In diesem Jahr entschied sich die Jury für den 32-jährigen Dramatiker Ferdinand Schmalz und lobte in ihrer Begründung seine melodiöse Kunstsprache. Schmalz schraube so lange an der Sprache, bis sich ein „Neusinn“ herstelle, der Tief- und Unsinn gleichermaßen sein könne. Gesellschaftskritik verbinde er mit dem „lustvoll komischen Spiel mit Sprachbildern und ihrer Auflösung. „Horror und Humor gehen bei Schmalz Hand in Hand“, so fasste es Laudatorin Bettina Walther aus dem S. Fischer Theaterverlag, die den Wiener für den Preis vorgeschlagen hatte. Denn anders als beim Hauptpreis gehen dem Förderpreis Vorschläge von Verlagen voraus. Die Jury musste sich unter 28 Einreichungen von 20 Verlagen entscheiden. Nach der Preisverleihung wurde es gesellig im Kasseler Rathaus


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