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SCHNELLER, SCHLANKER, GÜNSTIGER Viele Prozesse im Unternehmen lassen sich durch die Digitalisierung deutlich effizienter gestalten. Gute Steuer- berater wie die Sozietät Prof. Dr. Ludewig + Sozien beraten Unternehmen bei der Umsetzung. www.jerome-kassel.de 41 Wer die Prozesse innerhalb seines Unternehmens im Sinne von Industrie 4.0 neugestalten möchte, sollte eine wichtige Person nicht außer Acht lassen: den Steuerberater. Er kann helfen, grundlegende Fehler zu vermeiden, wie Thomas Werner von der Wirtschaftsprüfer und Steuerberatersozietät Prof. Dr. Ludewig + Sozien in Kassel beschreibt. Wer im Vorfeld gut plane, könne später viel Zeit und vor allem Geld sparen. Kosten sparen wie die Großen Die Digitalisierung von Unternehmensprozessen ist nicht mehr aufzuhalten, weder in der Industrie, noch in Logistik und Handel. Sogar die Systemgastronomie hat das Thema für sich entdeckt. Dass die großen Player den damit verbundenen Wandel schneller vollziehen als die kleineren, liegt in der Natur der Sache, denn ihre Einsparpotenziale sind ungleich höher. Zahlreiche Mittelständler ziehen jedoch nach, nicht zuletzt, um sich als Zuliefererbetrieb an ihre Kunden anzupassen. Und auch sie sparen durch schlankere Abläufe, hohe Automatisierungsgrade und bessere Datenverfügbarkeit erheblich. Bei der Gestaltung der neuen Prozesse sind die Kompetenzen von Steuerberatern zunehmend gefragt. Rolle des Berufsstandes ändert sich „In zehn Jahren“, so Thomas Werners Prognose, „ist Finanzbuchhaltung flächendeckend digital.“ Die Rolle seines Berufsstandes werde sich dadurch deutlich verändern, ist er überzeugt. Je mehr sich vollautomatisiert abwickeln lasse, desto mehr falle dem Steuerberater eine beratende und prüfende Aufgabe zu. Die müsse er adäquat ausfüllen. Für Fortschrittsverweigerer dürfte es eng werden in den verbleibenden Nischen. Berater im digitalen Prozess Doch wie kann ein Steuerberater Unternehmen bei der Digitalisierung helfen? „Wir sind Berater im digitalen Prozess“, sagt Thomas Werner. Zwischen dem im Unternehmen eingesetzten ERPSystem einerseits und den nachgelagerten Prozessen mit Schnittstellen zu Finanzbuchhaltung, Geldinstituten und der Finanzverwaltung andererseits gelte es, die Möglichkeiten der Digitalisierung und Automatisierung genau zu prüfen und zu definieren, nicht zuletzt um Fehler auszuschließen. Als unabhängiger Experte, der die Knackpunkte kenne und den Kunden mit den richtigen Umsetzungspartnern in Kontakt bringe, leiste ein hierauf geschulter Steuerberater wertvolle Arbeit. Gute Planung vermeidet Fehler „Im Grunde lässt sich das mit der Aufgabe eines Architekten vergleichen“, führt Thomas Werner weiter aus. „Ist die Planung vernünftig, können Fachfirmen die Arbeiten mit Hand und Fuß umsetzen.“ Damit Unternehmen von schnelleren Workflows und digitaler Aufbewahrung von Belegen profitieren können und das Ganze zuverlässig und sicher funktioniert, sollten sie den Rat ihres Steuerberaters einholen. „Er ist es auch, der hinterher für die Qualität der Daten der Finanzwirtschaft gerade steht“, so Werner. Denn mit dem Grad der Automatisierung steige die Gefahr, dass sich Fehler im System potenzieren und lange Zeit unentdeckt bleiben. Hierdurch entstehende Schäden könne man von vornherein vermeiden. Kernsanierung oder Neubau Seriöse Berater bezögen auch vorhandene Systeme in die Planungen und Untersuchungen ein und nehme deren Tauglichkeit für das gewünschte Vorhaben unter die Lupe, wie Thomas Werner erklärt: „Ein guter Architekt prüft die bestehende Substanz und kann einschätzen, ob eine Kernsanierung teurer ist als ein Neubau.“ Zusammen mit den Umsetzungspartnern sei er gefragt, die richtigen Lösungen sowohl seitens der Hard- als auch der Software zu präsentieren. Thomas Werner von der Sozietät Ludewig + Sozien im Gespräch über die Rolle des Steuerberaters bei der Digitalisierung Foto: Mario Zgoll JÉRÔME INDUSTRIE 4.0


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