Neue Märchen aus der Heimat der Brüder Grimm

Elf Hotels in Deutschland haben einen höchst originellen Beitrag zum 200. Jubiläum der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm geleistet, das in diesem Jahr begangen wird. Die elf „Perlen“, wie sich ein Zusammenschluss von führenden Hotels in der GrimmHeimat NordHessen nennt, baten junge Literaten, neue, moderne Märchen zu verfassen, um so das Wirken der Brüder Grimm in ihren Häusern fortleben zu lassen. In Zusammenarbeit mit der Kasseler Stiftung Brückner-Kühner wurde so der Literaturwettbewerb „Elf Perlen“ ins Leben gerufen, dessen Ziel es ist, neue Märchen aus der Heimat der Brüder Grimm zu initiieren. Von einer fachkundigen Jury wurden dabei aus weit über 100 Bewerberinnen und Bewerbern elf Autorinnen und Autoren im Alter von bis zu 35 Jahren als Preisträger ausgewählt. Im Museum für Sepulkralkultur fand der Wettbewerb nun einen glanzvollen Abschluss.

Foto: nh

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Eine Woche lang durften sich die jungen Literaten in den elf Hotel-Perlen verwöhnen lassen, um währenddessen die neuen Märchen zu schreiben. Überdies wurde ihnen von den Hotels ein finanzielles Stipendium in Höhe von jeweils 1000 Euro gewährt. So entstanden elf neue Märchen, die jetzt unter dem Buchtitel „Elf Perlen“ im Münchner Allitera-Verlag erschienen sind.

Während der Veranstaltung lasen die Autorinnen und Autoren, vorgestellt von ihren Hotel-Gastgebern, ihre Texte simultan auf drei verschiedenen Bühnen. Herausgeber Friedrich W. Block, der den Abend moderierte, und Christiane Kohl, Inhaberin des Landhauses Bärenmühle in Frankenau, eines der Perlen-Hotels, präsentierten das Buch. Grußworte Sprachen Stadträtin Dr. Marlis Wilde-Stockmeyer, Holger Schach, Geschäftsführer der Regionalmanagement Nordhessen GmbH, sowie Stefan Frankfurth, Inhaber des „Perlen“-Hotels „Emstaler Höhe“. Dazu gab es musikalische Zwischenspiele von Jochen Krajewski (Gitarre), Olaf Pyras (Marimbaphon) und Christine Weghoff (Akkordeon).

Die neuen Märchen handeln von Träumen, Sehnsucht, Lust und Leid, von der Frage nach dem Selbst oder auch dem Tod, von dem Verhältnis von Jung und Alt oder zwischen Mann und Frau. Man findet sich in anderen Ländern wieder, in Fantasiewelten oder auch an Orten, die Hotelerfahrung verraten. Dabei sind die Grimmschen Märchen deutlich präsent: So begegnen wir Hänsel und Else, Marie und Frau Holle. Wir treffen aber auch auf Figuren wie den Löwenmenschen oder Peter, den Mann ohne Schatten, auf Alice im Wunderland oder die Venus von Willendorf.

Auf eine bereits im letzten Herbst organisierte Ausschreibung hin waren 130 Bewerbungen eingegangen, und dies auch aus dem Ausland, so etwa aus der Ukraine oder sogar Kamerun. Unter der Regie von Dr. Friedrich Block, Kurator der Stiftung Brückner-Kühner, haben fünf Lektoren namhafter Verlage daraus eine Auswahl getroffen und die ausgezeichneten elf „Perlen“-Literaten bei der Abfassung ihres Märchens betreut. Die Autoren sind:

Katharina Bendixen, Rabea Edel, Joseph Felix Ernst, Marjana Gaponenko, Constantin Göttfert, Nancy Hünger, Mónika Koncz, Maria Christina Landerl, Sascha Macht, Barbara Schinko und Ellen Wesemüller.

Zu den organisierenden Hotels, die sich zur Hotel-Gruppe der „Perlen der GrimmHeimat NordHessen“ zusammengeschlossen haben, gehören: Die Sonne Frankenberg, Dornröschenschloss Sababurg, Göbel’s Hotel Quellenhof, Göbel’s Schlosshotel „Prinz von Hessen“, Freund – Das Hotel & Spa Resort, Hotel Zum Stern, Landhaus Bärenmühle, Landhotel Kern, Hotel Gude, Parkhotel Emstaler Höhe und Schloss Waldeck.

Das Projekt wurde kürzlich mit dem Hessischen Tourismuspreis 2013 ausgezeichnet.

Die Texte sind erschienen in der Anthologie „Elf Perlen. Neue Märchen aus der Heimat der Brüder Grimm“ (hrsg. von Friedrich W. Block, Allitera-Verlag München, 144 Seiten, Preis: 9,90 Euro, ISBN: 978-3-86906-574-8, erhältlich in allen Buchhandlungen und den Shops der GrimmHeimat NordHessen).

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