Ulrich Spengler: Gesundes Kassel – Der kleine Wettbewerbsvorteil

Ulrich Spengler, Stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. Foto: nh

Ulrich Spengler, Stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. Foto: nh

„One apple a day keeps the doctor away“ mag in Zeiten von Nahrungsergänzungsmitteln eine nicht mehr zeitgemäße Weisheit aus vergangenen Tagen zur persönlichen Gesundheitsförderung sein, könnte aber als Teil  einer betrieblichen Strategie mit einem täglichen Apfel am Arbeitsplatz den Einstieg in eine veränderte Corporate Identity bedeuten. Schon viele Unternehmen in der Region machen sich über das Thema Gesundheitsförderung jenseits der gesetzlichen Vorgaben Gedanken oder sind bereits auf dem Weg der Umsetzung in den verschiedensten Facetten. Und dies nicht, weil sie aus der Branche kommen. Mehr noch als früher werden in Zeiten des demographischen Wandels und des beginnenden Fachkräftemangels die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus gerückt. Und dies aus gutem Grund und mit zahlreichen Konsequenzen.

Der in eine gezielte betriebliche Gesundheitsförderung einbezogene „gesunde“ Mitarbeiter hat nicht nur geringere Ausfallzeiten, er hat auch ein anderes Engagement im Unternehmen, eine andere Verbundenheit mit der Firma. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Gesundheitsförderung im Team erfolgt. Angebote zu Lauf- und Walking-Treffs sind hier positive Beispiele aus einer breiten Palette, die sich großen und auch den zahlreichen kleineren Betrieben bieten. Gut unterstützt werden kann man dabei von den vielen spezialisierten Gesundheits- und Wellness-Dienstleistern aus Kassel und der Region. Solche Angebote belegen nicht nur das ernsthafte Interesse der Unternehmensleitung, vielmehr können sie Basis einer verbesserten Teambildung und einer flüssigeren, abteilungsübergreifenden Kommunikation sein. Und bessere Kommunikation sowie ein besseres Team werden zu mehr Spaß und Leistung am Arbeitsplatz führen.

Mehr noch wird passieren, wenn wir es perspektivisch für den Betrieb und die Region sehen. Das Unternehmen, das nicht nur einen guten Arbeitsplatz und ein angemessenes Gehalt bietet, sondern darüber hinaus familienfreundlich und – ein „oder“ ist hier nicht angebracht – gesundheitsbewusst agiert, wird ein besseres Image bekommen. Über das bessere Image wird es dem Unternehmen wiederum leichter fallen, ohne natürlich andere Faktoren auszublenden, zukünftig Arbeitskräfte zu akquirieren.

Und lassen Sie mich den Kreis noch weiter ziehen. Es wäre wunderbar, wenn sich nach und nach aus dem ehemaligen „Zonenrand“-Kassel über die heutige „Boom-Region“ zusätzlich  eine Gesundheits- und Wohlfühl-Region etablieren ließe, nicht zuletzt über die zahlreichen guten Beispiele aus den Firmen. Wir könnten uns endgültig vom eher belächelten, grauen Image hin zu einer perspektivisch positiven Wahrnehmung durch Dritte wandeln. Damit hätten wir einen kleinen, aber feinen Wettbewerbsvorteil im Werben um Fachkräfte, gesunde Fachkräfte, geschaffen. Gar nicht auszudenken ist die positive Wirkung, die dies in Verbindung mit den nur noch kräftiger zu kommunizierenden, regionalen „Spitzenprodukten“ wie der schönen Landschaft, den kulturellen Schätzen erster Güte und der hervorragenden geographischen Lage und Erreichbarkeit Kassels hat. Freuen wir uns darauf und arbeiten daran. Beißen Sie in den (gern auch sauren) Apfel.

Ulrich Spengler
Stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer

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