„Operativ hyperaktiv“ – Unternehmenskultur heute!

Operative Hyperaktivität frisst sich durch alle Unternehmensbereiche. Gepaart mit respektlosem Umgang gehört es in den meisten Unternehmen inzwischen zum „guten Ton“. Sätze wie „Brauche die Auswertung. Zack, Zack – ich warte“ oder „Was kann ich dafür, wenn Sie einen Termin haben, sehen Sie zu, wie Sie es fertig kriegen“ sind längst an der Tagesordnung.

Nicht selten sind Mitarbeiter in unseren Beratungen fassungs- und ratlos, aufgrund der hektischen Betriebsamkeit und fehlenden Planung von Vorgesetzten und Kollegen.

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Ilka Jastrzembowski. Foto: nh

Man hat gefälligst zu reagieren und einen Termin frei zu haben. Auf Probleme folgt nicht Nachdenken und lösungsorientiertes Handeln, sondern hektisches Durcheinander.

Für manche scheint es befriedigend zu sein, wie ein Helikopter beim Start zu handeln. Man fühlt sich wichtig, möglichst viel Staub aufzuwirbeln. Nicht selten erleben wir, dass gerade diese Personen mit der hektischen Betriebsamkeit von strategischen Mängeln und/oder von persönlich fehlender Arbeitsdisziplin ablenken wollen.

Das alles ist weder effektiv noch gesund. Immer mehr Menschen leiden unter dem Druck und der fehlenden Wertschätzung. Daher gilt es, das ineffektive „Keiner-denkt-mehr-System“ von Druck und Gegendruck für sich zu erkennen und anzuhalten. Hier ein paar Tipps, was zu tun wäre:

• Nicht sofort „Ja“ sagen
Nehmen Sie Tempo raus und agieren nach Ihrem Plan. Bleiben Sie dabei respektvoll und verbindlich: „Ich mache das gern, gebe Ihnen Rückmeldung, wann ich heute dazu kommen  werde“, „Morgen früh bis 10 Uhr haben Sie es – verlassen Sie sich drauf.“

• Den Anderen zum Handeln bringen
Wenn jemand Druck ausübt und immer mit Allgemeinsätzen Aufgaben übergibt, geben Sie ihm konkrete (Rück-)Fragen, was genau zu tun ist. Häufig wird so nicht nur das
Tun klarer, sondern auch Zeit wegen falscher Ergebnisse gespart.

• Verabreden Sie Kommunikationsregeln
Definieren Sie, wann Sie jeweils das Telefon, die Mail oder das persönliche Gespräch nutzen.
Wichtige Aufgaben brauchen Dialog und keine Einbahnstraße.

An all die hyperaktiven Aufgabenverteiler per Mail noch eine Frage: Wie kann ein Einweg-Kommunikationsmittel (die Mail) zur Übertragung einer hochdringenden und wichtigen Aufgabe dienen? Weiß der Absender, ob der Empfänger überhaupt da ist, reinschaut und Zeit hat? Ach so, im Zweifel ruft er nach 10 Min. an, wenn er noch keine „Zack Zack-Antwort“ hat. Stimmt ja. 😉

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