Windräder drehen sich erfolgreich in Nordhessen

Positive Bilanz des Windparks Söhrewald/Niestetal – 17.000 Haushalte versorgt

Die Energiewende in Nordhessen ist sichtbar: Photovoltaikanlagen, Biogas- und Biomasseanlagen, Wind- oder Wasserkraftanlagen – die erneuerbaren Energien sind in der Region angekommen. Und das mit großem Erfolg. Schon heute decken sie einen großen Teil des Strombedarfs der Nordhessen.

Die Städtische Werke AG aus Kassel ist entschiedener Treiber des Ausbaus der Erneuerbaren in der Region. Bereits vor 15 Jahren modernisierte der Kasseler Energieversorger das Wasserkraftwerk Neue Mühle. Zwei Gigawattstunden (GWh) Strom decken den Bedarf von zirka 800 Haushalten. Eine Gigawattstunde entspricht einer Million Kilowattstunden. Die erste Biogasanlage, an der die Städtischen Werke maßgeblich beteiligt sind, ging 2009 ans Netz. Insgesamt ist das Unternehmen mittlerweile an fünf Anlagen beteiligt. Sie produzieren Biomethan, aus dem rund 70 GWh Strom und 56 GWh Wärme erzeugt werden – genug für den Strombedarf von 28.000 Haushalten. Die Wärme reicht rechnerisch für knapp 3.000 Haushalte. Direkt im Kasseler Industriepark Mittelfeld produziert ein Biomassekraftwerke Strom und Wärme für 18.000 beziehungsweise 1.700 Haushalte. Aus Altholz entstehen jährlich 45 GWh Strom und 34 GWh Wärme.

Andreas Helbig, Vorstandsvorsitzender der Städtische Werke AG aus Kassel, ist mit der Stromerzeugung des Windparks Söhrewald/Niestetal im ersten Jahr zufrieden und zieht eine positive Bilanz. Foto: Städtische Werke AG

Andreas Helbig, Vorstandsvorsitzender der Städtische Werke AG aus Kassel, ist mit der Stromerzeugung des Windparks Söhrewald/Niestetal im ersten Jahr zufrieden und zieht eine positive Bilanz. Foto: Städtische Werke AG

Windräder, so kann man der Presse entnehmen, würden sich in Nordhessen nicht drehen, seien unwirtschaftlich und würden nicht zur Energiewende beitragen. Die Städtischen Werke, die seit rund einem Jahr ihre ersten sieben Windräder betreiben, haben andere Erfahrungen gemacht. Andreas Helbig, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, nimmt Stellung zur diesen Aussagen: „Unser Windpark Söhrewald/Niestetal hat von Dezember 2013 beziehungsweise Februar 2014 bis 31. November 2014 39.347.303 Kilowattstunden sauberen Strom produziert. Das reicht, um knapp 16.0000 Haushalte mit einem jährlichen Verbrauch von 2.500 kWh zu versorgen. Damit liegen wir genau bei unserer Planung. Dabei steht der in der Regel eher windreiche Monat Dezember noch aus. Auf das Jahr gerechnet werden wir rechnerisch mehr als 17.000 Haushalte versorgen.“

Dass sich die Rotoren der sieben Anlagen nicht drehen würden, konnten die Techniker des Unternehmens nach eigenen Angaben nicht feststellen. Der Wind, das zeige die ständige Erfassung der realen Windverhältnisse, würde mit durchschnittlich 6,4 Metern pro Sekunde wehen. Mehr, als die 5,75 Meter pro Sekunde, die als durchschnittliche Windgeschwindigkeit angeblich nicht erreicht würden. „Der Windmessmast auf dem Rohrberg liefert für diesen geplanten Standort übrigens noch bessere Werte. Ich rate davon ab, mit falschen Aussagen die Energiewende in Nordhessen schlecht reden zu wollen“, so der Vorstandschef des Kasseler Versorgers.

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