Technik-Museum blüht zur Eventlocation auf

Es dauert nur wenige Minuten und man kann dem Enthusiasmus und dem großen Interesse an Technik nicht entgehen: Wer von Bernd Scott, Leiter des Technik-Museums Kassel, im ehemaligen Henschel-Werk in Rothenditmold begrüßt wird, dem fällt es zweifellos schwer, sich dem Bann der rund 300-jährigen und einmaligen Technikgeschichte zu entziehen. Lokomotiven, Straßenbahnen, Oldtimer-Lkw, Präzisionsinstrumente, Maschinen und andere technische Objekte werden in einer facettenreichen Dauerausstellung präsentiert.

Feiern und Tagen unter der Magnetschwebebahn: Im Technik-Museum Kassel ist das möglich. Foto: B. Scott

Feiern und Tagen unter der Magnetschwebebahn: Im Technik-Museum Kassel ist das möglich. Foto: B. Scott

Die spektakuläre Basis der sich ständig erweiternden Sammlung würdigt die herausragenden Leistungen und Entwicklungen in Maschinenbau, Naturwissenschaft und Ingenieurwesen in Kassel und zeigt Exponate aus den Themenfeldern: vom Eisenbahnbau, Mobilitätstechnologie, Energie, Dampfkraft, Medizintechnik, Elektrizität und Solartechnologie über den Luftfahrt- und Flugzeugbau bis hin zur Elektronik- und Informationstechnologie, Bergbau und Zukunftstechnologien.

„Die Menschen, die hier herausgehen, sind fasziniert – vor allem die Kinder“, erzählt Scott und fährt fort: „Es ist wunderbar zu erleben, wie Technik die Neugierde beflügelt und welchen großen Wissenstransfer wir, auch mit aktuellen Projekten, vermitteln können.“ Seit der Eröffnung im Spätsommer 2009 treffen immer mehr Exponate aus Deutschland und der ganzen Welt im Museum ein, die mit technischem Know-how und präziser Finesse restauriert werden und die Erhaltung des historischen Werts für die Zukunft und nachfolgende Generationen sicherstellen.

Ehrenamtliche bauen Modellbahn
Als neueste Attraktion entsteht momentan im Technik-Museum eine Modellbahn mit der Nachbildung der nordhessischen Eisenbahnstrecken rund um Bebra. Auf etwa 160 qm Grundfläche werden neben dem Bahnhof Bebra, Elemente der Kurfürst-Friedrich-Wilhelm-Nordbahn (erste Eisenbahn in Nordhessen 1848 von Bad Karlshafen über Kassel nach Eisenach) und der Nord-Süd-Strecke (Göttingen–Frankfurt–Würzburg) dargestellt. Speziell in der Nachkriegszeit entwickelte sich Bebra zu einem wichtigen Drehkreuz – diese Epoche mit dem Schwerpunkt Ende der 50er-Jahre ist das Vorbild für die zu bauende Landschaft, die Gleispläne und das einzusetzende rollende Material. Es wird zwar nur ein Teil der Strecken in Form einer szenischen Darstellung aufgebaut, aber der Charakter der Strecken und des Verkehrs wird dem Besucher sehr authentisch vermittelt. Der Bau der Anlage erfolgt im „laufenden Museumsbetrieb“ und wird insgesamt rund zwei Jahre dauern – am Bau sind ausschließlich ehrenamtliche Kräfte beschäftigt.

Platz für bis zu 750 Personen
Wer in Kassel auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Ort für eine Veranstaltung ist, sollte sich das Museum nicht entgehen lassen: Die hervorragende Lage unweit der Kasseler Innenstadt und das Ambiente der großen Fabrikhallen, die die Geschichten der Industrie der vergangenen Tage erzählen, schaffen eine einzigartige Kulisse für Veranstaltungen und Tagungen jeglicher Couleur. Bis zu 750 Personen finden hier Platz und so wurde beispielsweise schon ein exklusives Veranstaltungsformat für ein großes, börsennotiertes Unternehmen realisiert.

Keine Angst vor der Zukunft
Neben dem Wunsch der kontinuierlichen Erweiterung des Museums und der Unterbringung weiterer technischer Objekte, die von überall nach Kassel gebracht werden, steht die Zukunft des Museums immer im Fokus: „Vonseiten des Investors muss das Sanierungs- und Nutzungskonzept für die Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Kulturwirtschaft weiterhin entwickelt und in die richtige Richtung voran getrieben werden“, so Scott weiter und schließt: „Uns gehen die Ideen nicht aus – wir können uns weitere Kooperationen mit städtischen Institutionen sehr gut vorstellen: Es gibt genügend verborgene Schätze in unserer Stadt, die durch eine Präsentation in unserem Technik-Museum kein Schattendasein mehr fristen müssten.“ www.tmk-kassel.de

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