Werte in der Unternehmensführung – quo vadis?!

Sie wollen motivierte Mitarbeiter? Dann sorgen Sie dafür, dass ethische Werte nicht nur verkündet, sondern auch eingehalten werden!

Unter Führungsethik verstehen wir die Lehre vom „sittlichen, guten oder auch rechten“ Führungsverhalten. Doch welche ethischen Grundsätze lassen sich tatsächlich in den Verhaltensweisen deutscher Manager beobachten? Lassen wir unseren Blick in die deutschen Unternehmen schweifen, finden wir Beispiele von ethischem Führungsverhalten, aber auch immer wieder Schilderungen und Beispiele unethischer Führung. Da werden Regeln zum eigenen Vorteil ausgelegt, Mitarbeiter angelogen, manipuliert und sogar gegeneinander ausgespielt, kritische Stimmen rausgemobbt, kranke Kollegen entlassen. Diese Erlebnisse haben schwerwiegende Folgen für die Motivation der gesamten Belegschaft. Die verkündeten und anspruchsvollen Unternehmenswerte, denen sich das Management meistens offiziell verschreibt, bleiben ein reines Lippenbekenntnis, wenn sie nicht eingehalten werden und im täglichen Führungsverhalten beobachtbar sind. Plakate an der Wand oder gedruckte Hochglanzbroschüren machen keine Werte lebendig und dienen so eher der Demotivation.

Foto: fotolia.de

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Vergleicht man die ethischen Werte verschiedener Unternehmen, wiederholen sich die Verhaltensmaximen schnell. Das ist auch durchaus richtig, denn die drei für die Wirtschaftswelt wichtigsten Werte sind: Vertrauen, Verantwortung und Integrität. Spüren die Mitarbeiter davon am Arbeitsplatz jedoch nichts, schwinden nicht nur Interesse und Freude an der Arbeit selbst, sondern auch die Kooperationsbereitschaft und das eigene Engagement sinken – bei Mitarbeitern wie auch Führungskräften. In der Folge wirken häufig nur noch äußere Anreize wie Boni oder Beförderungen (kurzfristig) motivierend. Dienst nach Vorschrift, Statusdenken und eine steigende Fluktuation enttäuschter Leistungsträger sind nur einige Wettbewerbsnachteile, die sich deutlich beobachten lassen, wenn die Wertekultur nur Schein ist.

Maike Schindler studierte Wirtschaftspädagogik mit den Schwerpunkten „Private and Public Management“, „Nachhaltiges Wirtschaften“ und „Betriebliche Aus- und Weiterbildung“ an der Universität Kassel. Berufliche Erfahrung im Personalbereich sammelte sie bei einer Bank sowie einem führenden Solartechnologieunternehmen. Seit 2012 ist sie Trainerin, Beraterin und Prozessbegleiterin bei Müller+Partner. Foto: nh

Maike Schindler studierte Wirtschaftspädagogik mit den Schwerpunkten „Private and Public Management“, „Nachhaltiges Wirtschaften“ und „Betriebliche Aus- und Weiterbildung“ an der Universität Kassel. Berufliche Erfahrung im Personalbereich sammelte sie bei einer Bank sowie einem führenden Solartechnologieunternehmen. Seit 2012 ist sie Trainerin, Beraterin und Prozessbegleiterin bei Müller+Partner. Foto: nh

Unternehmenserfolg stellt sich demnach ein, wenn wir zufriedene Mitarbeiter haben, die sich stark engagieren, kreativ arbeiten und sich selbstständig einbringen. Nur mit einer vertrauensvollen und werteorientierten Führungskultur lassen sich kluge Köpfe halten und neue gewinnen. Dafür reicht es nicht aus, dass die Werte auf dem Papier stehen. Werte und ethische Leitplanken zu definieren und diese gemeinsam lebendig zu machen, ist Aufgabe und Zukunftsfaktor für alle Unternehmen. Der schicke Hochglanzentwurf, das Mousepad und der mit Werten bedruckte Kugelschreiber reichen nicht aus. Werte werden nur dann lebendig, wenn alle – von der Unternehmensleitung bis zum Auszubildenden – diese als ihre eigenen Wertmaßstäbe definieren und sich diese im täglichen Verhalten widerspiegeln. Die Rolle von Führungskräften bleibt aber auch hierbei eine besondere. Führungskräfte vertreten die Werte und Interessen einer Organisation und geben diese an ihre Mitarbeiter weiter. Das kann dazu führen, dass Mitarbeiter sich mit den Werten identifizieren und sie als charakteristisch für die Organisation wahrnehmen, in der sie arbeiten. Nehmen Sie Ihre Vorbildrolle ernst und sorgen Sie als Führungskraft aktiv dafür, dass die formulierten Werte eingehalten werden – zunächst bei Ihnen aber auch bei allen Kollegen und Mitarbeitern. Denn nicht umsonst heißt es: „Mitarbeiter verlassen nicht Unternehmen, sondern Führungskräfte.“

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