MELSUNGEN lohnt sich EDEKA Von der Speisekammer Nordhessens Wer über das Unternehmen EDEKA zwischen 1990 und 2015 Informationen haben will, der findet in Hans-Richard Schneeweiß einen der kompetentesten Ansprechpartner dieser Branche. Die Frage nach der Entwicklung der EDEKA seit 1990, dem Jahr der deutschen Wiedervereinigung, beantwortet er mit einem Satz auf den Punkt: „Ohne die deutsche Wiedervereinigung gäbe es die EDEKA in Melsungen nicht mehr.“ Die Entwicklung bis heute erläutert er mit wenigen Zahlen aus den Geschäftsberichten von 1990 und 2014. Die beiden übersichtlich und gut strukturierten Hefte hat er sich für das Gespräch mit mir herausgelegt. Mit sicherem Griff ist er bei den Zahlen von vor 25 Jahren, die deutlich machen, dass die EDEKA beim damaligen 10 825 Jahre Stadt Melsungen Umsatz keine Chance gehabt hätte, sich am Markt zu behaupten. Mit der Erschließung der neuen Märkte in Thüringen haben sich neue Möglichkeiten eröffnet, die in einem spannenden, ungeheuer arbeitsreichen Jahrzehnt bis etwa 2001 erschlossen wurden. Danach begann die Zeit der Konsolidierung, was nicht mit Ruhe und Routine zu verwechseln sei. Stark expandierende Warenpalette überfordert jeden Tante-Emma-Laden Und wieder bringt er die Abläufe mit wenigen Zahlen auf den Punkt: „Im Jahr 1990 hatten wir 995 Einzelhandelsgeschäfte (Objekte) mit einer Verkaufsfläche von insgesamt 264.000 Quadratmetern. Heute haben wir nur noch 496 Objekte mit 700.000 Quadratmetern.“ Die Halbierung der Objekte bedeutet, dass viele kleinere Lebensmittelgeschäfte den Betrieb eingestellt haben. Die heutigen Lebensmittel-Einkaufszentren halten bei einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von 1.200 Quadratmetern ein wesentlich größeres Angebot vor. So erklärt er, dass ein heutiger Markt bis zu 60 verschiedene Milchprodukte im Angebot habe. Die gesamte Warenpalette bezieht EDEKA derzeit von weltweit 6.000 Lieferanten. Schnell kommen wir auf die Frage der Versorgung von Menschen im ländlichen Raum. Viele Dörfer haben ihre Tante-Emma-Läden verloren. Der Einkauf fürs tägliche Leben lässt sich nicht mehr im Laden um die Ecke erledigen. Schneeweiß ist davon überzeugt, dass sich diese Entwicklung unaufhaltsam fortsetzen wird. Meine Überlegungen zur Entwicklung des ländlichen Raumes, dem zunehmenden Leerstand von Häusern und Wohnungen auf den Dörfern kontert der erfahrene Geschäftsmann mit gesundem Menschenverstand. Schneeweiß: „Ich habe keine Sorge, dass eine gebrechliche 85-Jäh- Luftaufnahme von Verwaltung, Betriebs- und Produktionsflächen der EDEKA im Juni 2015, aufgenommen im Anflug aus Richtung Westen Fotos: EDEKA, Reinhold Hocke Von Reinhold Hocke zum größten Verbund
825 Jahre Stadt Melsungen
To see the actual publication please follow the link above