Von ihnen zählen heute zwei fest und 20 frei zum Mitarbeiterstab des Kreativunternehmers. Im Einsatz waren sie erst jüngst, als „stromodrom“ seine Premiere auf dem Hessentag hatte und Besuchern die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Denn die XXL-Carrerabahn funktioniert nur durch Muskelkraft auf Fahrrädern, sozusagen selbst erstrampeltem Strom. Dann rasen über die 44 Meter lange Rennstrecke sechs Flitzer um die Wette, ein Vergnügen, das vor allem viele Fahrradkuriere zum Wettstreit lockte. Sebastian Fleiter ist aber nicht nur die gemeinsame Gaudi wichtig, sondern auch die Erkenntnis, dass „alles, was erzeugt wird, eine Ressource braucht.“ Stromerzeugung durch Muskelkraft, also „handgemachte Elektrizität“, sei aktuell das Leitthema seines künstlerischen Schaffens. Für besonders interessant halte er dabei den ersten Schritt, nämlich von keinem zu einem bisschen Strom zu kommen. Schließlich müssten seine Formel-1-Piloten etwa eine Stunde in die Pedale treten, um 100 Watt zu erzeugen. „Das ist schon mal eine Erkenntnis“, grinst Fleiter. Das Bundeswirtschaftsministerium seinen Produkten Abhilfe Fotos: nh in Berlin findet das auch und hat „stromodrom“ für den nächsten „Tag der offenen Tür“ gebucht. Schon richtig im Geschäft ist seine zweite Erfindung. THE ELECTRIC HOTEL, ein umgebauter US-Airstream-Wohnwagen, reist demnächst sogar zum ersten Mal international auf ein Musikfestival ins Britische Königreich. Mit Solarflächen und Windrad ausgerüstet dient das mobile Kraftwerk dort – wie auch schon in ganz Deutschland – als Stromtankstelle für Handys, I-Pads & Co. Rund 400 Ladestationen befinden sich in ehemaligen Bankschließfächern, die zu diesem Zweck ebenso wie die übrige Ausstattung recycelt wurden. „An einem Tag können wir bis zu 4.000 Handys aufladen“, erklärt Fleiter und fügt hinzu: „ Wenn wir den Stundensatz von 2 Euro pro Ladevorgang als Stromentgeld sehen würden, würden wir sicherlich die teuerste Elektrizität auf diesem Planeten anbieten. Aber es geht ja um die Dienstleistung.“ Dennoch will der Geschäftsmann nicht nur die große Startinvestition refinanzieren, sondern als Künstler auch das Bewusstsein seiner Kunden für Stromerzeugung sensibilisieren. Allerdings ohne erhobenen Zeigefinger. So können die Besucher auf Spinning- Bikes selbst Energie erzeugen und das weltweit erste mobile Pumpspeicherwasserkraftwerk ist seit 2012 ebenfalls dabei. Wenn der Strom selbst generiert wird, ist er selbstverständlich kostenfrei. Bis auf eventuell einen zarten Muskelkater am nächsten Morgen. Und welche Geschäftslücke soll demnächst kreativ geschlossen werden? „Kleine Generatoren, die unabhängig vom Stromnetz, von Wind, Sonne und Diesel zur Katastrophenhilfe eingesetzt werden können“, kommt es spontan. Doch der Kasseler Künstler weiß aus Erfahrung: „Die Idee ist der erste kleine Schritt. Sie in die Welt zu setzen, die Realisierung, ist das Schwierigste.“ Weitere Informationen unter www.the-electric-hotel.com www.jerome-kassel.de 51 Foto: Andreas Weber Bereits fest auf dem Markt etabliert: Das Elektric Hotel von Sebastian Fleiter Elektromobilität: Fleiters riesige Carrera-Bahn wird mit Strom aus Muskelkraft angetrieben Wo Ladestrom fehlt, schafft Fleiter mit
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