... jetzt neu! Kolumne Altmodisch oder alt und modisch? süße Grüße aus der GrimmHeimat Nordhessen Friedrichsplatz 8 · 34117 Kassel Telefon: 0561/ 7661690 www.jerome-kassel.de 9 JÉRÔME STADT Foto: Jörg Lantelmé Neuerdings mache ich mir immer mal wieder Gedanken über den Begriff „altmodisch“. Altmodisch – das ist von gestern, von vorgestern. Zwei Hosen in meinem Kleiderschrank haben so einen altmodischen Schnitt. Irgendwie zu weit, zu blau, nicht angesagt. Allerdings sieht eine Jeans aus dem Jahr 1998 nun wieder aus wie neu, modisch eben. Braun galt lange Jahre als „alte“ Farbe. Plötzlich sagt mir mein Kollege, dass er sich ein braunes Auto mit beigen Ledersitzen wünscht. Das sei wieder „in“. Ich finde auch, dass es gut aussieht. Ebenso wie die Pastellfarben aus den Fünfzigern. Trotzdem habe ich gerade ein paar pastellfarbene Blusen weggeschmissen. Sie wirkten wie aus einer anderen Zeit. Sie sahen „altmodisch“ aus. Meine neuen pastellfarbenen Blusen hingegen wirken gekonnt „retro“. Da haben die Designer ganze Arbeit geleistet. Woran liegt das nur? „Hattest Du nicht so eine Bluse?“, fragt mein Mann ahnungslos. Nein, hatte ich nicht! Nur so eine ähnliche, die sah aber altbacken aus. Aber retro sei doch in, sagt er. Ja, aber retro ist nicht altbacken. Ich sammele weitere Beispiele: Plötzlich ist der kurze Pony „hip“ und „retro“ und „cool“ – als Kind habe ich geweint, wenn der Dorffriseur mir den Pony oberhalb der Augenbrauen kürzte. Ganz merkwürdig wird es beim Thema Unterwäsche. Manche Fein-Ripp-Wäsche wirkt so altmodisch, dass sogar die Waschmaschine nicht mitmacht. Doch mit einem neuen Schnitt, einer neuen Geschichte, einer neuen Werbung kommt sie nun „sexy“ und „hip“ daher. Da soll sich noch jemand auskennen. Häkeln ist wieder absolut „in“. Raus aus der verstaubten, altmodischen Ecke. Häkelblumen schmücken wieder Taschen und Schuhe – meine auch. Hätte ich doch die ganzen gehäkelten Sachen aus den Siebzigern aufgehoben! Obwohl: Wenn ich es gemacht hätte, hätten sie mir wahrscheinlich nicht gefallen. Noch schlimmer ist es bei Brillen. Farbe ist wieder „in“. Und „groß“. Hatte ich alles in grauer Vorzeit. Beim Anschauen der Fotos bekomme ich Magenschmerzen. Wie konnte ich mir das antun? Ich hatte tatsächlich mal eine rote Brille, innen weiß unterlegt. Altmodisch ist gar kein Ausdruck. Das würde mir heute niiiiemals mehr passieren. Heute liebäugele ich mit einer tollen blauen Brille. Innen weiß unterlegt. Hosen mit Schlag – wie schrecklich. So altmodisch. Heute trage ich lieber Hosen mit einem etwas weiteren Bein. Ein bisschen retro eben, alt und modisch. Alter Schmuck ist übrigens fast immer „edel“, ebenso alte Bücher und ganz alte Möbelstücke. So manch alter, restaurierter Sessel, der heute als „schick“ und Zeuge seiner Zeit gilt, mag früher die Familie genervt haben – weil er nicht kaputtging und senfgelb schimmerte. Ganz heikel wird es auch bei Schuhen. Noch heute ärgere ich mich, weil ich vor Jahren allzu spitze Cowboystiefel verschwinden ließ. Heute wieder ziemlich angesagt. Ob sie aber wieder „alt“ und „modisch“ wären, weiß ich nicht. Das hängt vom Auge des Betrachters ab. Wenn ich noch zehn Jahre warte, gefallen mir wahrscheinlich auch die Bilder mit der roten Brille wieder. Doch wahrscheinlich muss es dann ein etwas anderes Rot sein. Neu und modisch. Machen Sie das Beste aus jeder Mode, wünscht Ihnen Petra Nagel Donnerstag, 31. Oktober, ab 19.30 Uhr, Café Nenninger, Kassel Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen werden sich an diesem Abend wieder bei Gastgeberin Petra Nagel treffen. Menschlich? Was heißt das eigentlich? Im Bereich Medizin, Management, Musik? Welche Maßstäbe werden da im Arbeits- und im Berufsleben angelegt? Unter anderem ist Matthias Krieger mit von der Partie. Geschäftsführender Gesellschafter der Bauunternehmung Krieger + Schramm GmbH und Co.KG, mit Sitz in Dingelstädt, Kassel/Lohfelden und Frankfurt. Das Unternehmen wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem als „Bester Arbeitgeber Deutschlands“. Auch der Direktor der Frauenklinik des Klinikums Kassel, Prof. Dr. Thomas Dimpfl, wird an diesem Abend zu Gast sein. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und wird unter anderem 2014 für einen großen Kongress mit 4000 Frauenärzten mitverantwortlich sein. Yoel Gamzou wird zu Gast sein – erster Kapellmeister am Staatstheater Kassel, ungewöhnlich talentiert, mit 26 Jahren ungewöhnlich jung und ungewöhnlich erfolgreich. Rund um Berufe, Berufungen und Projekte werden sich an diesem Herbstabend die Kasseler Gespräche drehen – mit spannenden, anrührenden und beeindruckenden Geschichten von Menschen, die engagiert und unbeirrt ihren Weg gehen. Donnerstag, 31. Oktober, ab 19.30 Uhr im Café Nenninger am Friedrichsplatz in Kassel. Um Reservierung wird unbedingt gebeten unter (0561) 7661690. Der Eintritt kostet 9 Euro. Kassel menschlich 38. Kasseler Gespräche
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