Roland Gaber ist ein Pionier der Elektromobilität – unterstützt durch ein starkes Netzwerk und das Regionalmanagement 52 www.jerome-kassel.de Manuel Krieg, Projektmanager Mobilität im Regionalmanagement Nordhessen (links) und Elektromobilitätspionier Roland Gaber zeigen das Aggregat eines VW Golf citySTROMers Der Herr der Stromer Der rote Golf III, mit dem Roland Gaber durch seinen Heimatort Körle fährt, ist fast 20 Jahre alt. Draußen ist es bitterkalt, aber aus den Lüftungsschlitzen im Armaturenbrett kommt wohlig-warme Luft. An einer Kreuzung muss er anhalten, bevor er sich in den Verkehr der Vorfahrtstraße einordnen kann. Obwohl das Fahrzeug ein ganz normales Schaltgetriebe hat, tritt er hierfür nicht einmal die Kupplung. Geräuschlos setzt sich der Golf in Bewegung, als er den Fuß von der Bremse nimmt. Geräuschlos, weil elektrisch. Roland Gaber ist zweifelsohne einer der Pioniere der Elektromobilität. Schon in den Achtzigern hat er Elektroautos gebaut und betrieben. Elektroantriebe als Leidenschaft Angefangen hat alles im Heizölkeller seiner Eltern. „Wenn ich nach Hause kam, hatte ich schon den Geruch von Heizöl in der Nase“, erinnert er sich. Viel Zeit verbrachte er hier, um Elektroantriebe zu entwickeln. Sein Vater, ein Müllermeister, der in seiner Mühle selbst Strom erzeugte, habe ihm das Interesse an der Materie mitgegeben. So war es nicht verwunderlich, dass Gaber sich auch beruflich in diese Richtung orientierte. Bei Siemens in Kassel erlernte er den Beruf des Elektrotechnikers, beschäftigte sich zunächst mit Datenverarbeitung und Rechnertechnik. Er wurde Büroleiter von Siemens im Volkswagenwerk Kassel und bildete als solcher das Bindeglied zwischen beiden Konzernen. Nebenbei frönte er weiter seiner Leidenschaft: dem „Basteln“ an Elektroantrieben und Wechselrichtern. Ein gebrauchter Cuore Eines Tages sei Willi Volmar, Konstrukteur in der Getriebefertigung von VW, auf ihn aufmerksam geworden. „Er fragte mich, ob ich auch ein Auto auf Elektroantrieb umrüsten kann“, blickt Gaber zurück. Gaber bejahte und so machten sich beide gemeinsam daran, ihr erstes Elektroauto zu bauen. Als Basis diente ein gebrauchter Daihatsu Cuore. Und dann, an einem Morgen Ende der Achtziger, veränderte sich alles. Von Björn Schönewald Fotos: Florian Funk JÉRÔME E-MOBILITÄT
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