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Museum für Sepulkralkultur „Die Menschen sind so Von Jan Hendrik Neumann 26 www.jerome-kassel.de JÉRÔME FEUILLETON 26 Zu einem äußerst spannenden Besuch lädt das Kasseler Museum für Sepulkralkultur mit der noch bis zum 4. Mai 2014 gezeigten Ausstellung „Solange ich lebe, kriegt mich der Tod nicht“ ein. Dafür hat der Ausstellungskurator, Journalist und Fotograf Tobias Wenzel – auf eigene Kosten, mit einem selbst erarbeiteten Budget in Höhe von 70.000 Euro – im Laufe von vier Jahren auf der ganzen Welt 72 teils sehr prominente Schriftsteller besucht und diese auf einem Friedhof ihrer Wahl interviewt. Dabei herausgekommen sind sehr anregende Gespräche über Leben und Tod, die der Besucher vor den ebenfalls dort aufgenommenen, großformatigen Porträtfotografien per Audio Guide abrufen kann. Wollte man alleine die Interviews aller in Kassel präsentierten 28 Friedhofsgänge abhören – sie wurden zum Teil bereits über Deutschlandradio Kultur gesendet – wäre man bereits anderthalb Stunden beschäftigt. Doch das erwartet Tobias Wenzel gar nicht. Ungetaktete Interviews Jeder solle lieber seine ganz private Auswahl treffen, für die Autoren wie etwa der Nobelpreis-An- Auch ein begeisterter Hobby- Ornithologe: Der amerikanische Bestseller-Autor und National Book Award-Gewinner Jonathan Franzen (»Die Korrekturen«, 2001) auf dem Green-Wood Friedhof in New York Fotos: Tobias Wenzel / Knesebeck Verlag / nh V J H d ik N umwerfend nett, wenn sie einen nicht gerade entführen“ Das Buch zur Ausstellung: Tobias Wenzel / Solange ich lebe, kriegt mich der Tod nicht. Friedhofsgänge mit Schriftstellern. Mit einem Vorwort von Jussi Adler-Olsen. Knesebeck Verlag. 224 Seiten, 73 Fotografien. 29,95 Euro


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