Bei B. Braun stammen nahezu alle medizinischen Geräte aus eigener Fertigung, so wie auf diesem Foto die Infusionsüberleitungsgeräte www.jerome-kassel.de 53 JÉRÔME WIRTSCHAFT senschaftlichen Leitung von Carls Sohn Bernd, im Jahr 1939 seinen hundertsten Geburtstag feiert, zählt B. Braun 500 Mitarbeiter, 1958 sind es bereits 1.000. In diese Jahre fällt auch die Entwicklung eines kleinen Gegenstandes, den fast jeder kennt, der einmal selbst im Krankenhaus war: die Braunüle. B. Braun wird zum global player In den sechziger Jahren nahm die Entwicklung von B. Braun rasant an Fahrt auf. Als im Jahr 1964 das 125-jährige Jubiläum gefeiert wurde, konnte gleichzeitig ein Umsatz von rund 50 Millionen Mark bekannt gegeben werden. Nur vier Jahre später hatte sich der Umsatz schon verdoppelt, 2.000 Mitarbeiter hatten dies erreicht. In die sechziger Jahre fällt auch die Gründung der B. Braun- Stiftung, die zum Ziel hatte, die Ausbildung von Ärzten und Pflegepersonal zu fördern. Als im Jahr 1977 Ludwig Georg Braun Sprecher des Vorstands wird, ist B. Braun bereits seit sechs Jahren eine Aktiengesellschaft. 424 Millionen Mark Umsatz stehen in den Geschäftsbüchern, mehr als 3.000 Mitarbeiter treiben unter dem neuen Vorstand die Internationalisierung voran. Tochterunternehmen in den USA entstehen, in Malysia und in ganz Europa. Der Umsatz explodiert auf vier Milliarden Mark, 27.000 Mitarbeiter hat B. Braun weltweit. Sinnbild für Modernität wird das neue Mutterhaus in den Melsunger Pfieffewiesen. Der schottische Architekt Sir James Frazier Stirling, der auch bedeutende und optisch ungewöhnliche Werke wie die Neue Staatsgalerie Stuttgart realisierte, hatte das Melsunger Gebäude entworfen. Hanseatische Tugenden Heute ist der Weltkonzern B. Braun in 61 Ländern mit rund 50.000 Mitarbeitern aktiv, expandiert weiter und lässt seine Bediensteten am Erfolg teilhaben. Für das Jahr 2013 erhielten die Mitarbeiter in Melsungen, Tuttlingen und Berlin für ihren Einsatz eine finanzielle Erfolgsbeteiligung, familienfreundliche Programme erleichtern den Mitarbeitern die Arbeit und den Wiedereinstieg. Das alles ist im Sinne von Prof. Dr. h.c. Ludwig Georg Braun. Der Familienvater, der vor drei Jahren den Firmenvorsitz an Prof. Dr. Heinz-Walter Große abgab und in den Aufsichtsrat des Familienunternehmens wechselte, ist trotz aller Erfolge Melsunger durch und durch und hätte, betrachtet man seine Werteskala, auch gut hanseatischer Kaufmann im besten Sinne sein können. Werte wie Familie und Tradition verbindet er mit Tugenden wie Fleiß und Verlässlichkeit, hält gesellschaftliches Engagement für unerlässlich und ist Vorsitzender der „Stiftung kinder- und familienfreundliches Melsungen“. Er war acht Jahre lang Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, sitzt in der Landessynode der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck und hat immer schon weit voraus gedacht. Alles aus eigener Produktion Könnte Julius Wilhelm Braun miterleben, was seine Erben aus seinem einstigen Kräuterversand gemacht haben, er wäre sicherlich stolz. Fast alle 5.000 Produkte des Konzerns stammen aus den eigenen Werken und bilden heute das Skelett des Erfolges. In den ersten Jahren wurden die Braunülen noch in Melsungen gefertigt. Dieses Foto aus der Produktion wurde im Jahr 1972 im Hochhaus in Werk A in der Carl-Braun-Straße aufgenommen
Jerome_Nr_36
To see the actual publication please follow the link above