www.jerome-kassel.de 63 kaufen www.xcentric.de Anzeige JÉRÔME ENERGIE Dipl.-Geogr. Volker Wasgindt, Geschäftsführer der cdw Stiftungsverbund gGmbH Wasgindt: Es gibt in Nordhessen keinen Landkreis ohne ein Klimaschutzkonzept und immer mehr Gemeinden treiben die Energiewende selbst aktiv vor Ort voran. Dabei geben die einzelnen Landkreise und Kommunen ein recht unterschiedliches Bild ab – nicht zuletzt aufgrund ihrer unterschiedlichen Ressourcen und landschaftlichen Gegebenheiten: So werden sich beispielsweise in der Stadt Kassel wahrscheinlich auch in Zukunft keine größeren Windkraftanlagen finden lassen. Aber es gibt andere Möglichkeiten: So weist Kassels Solardachfinder 30.000 Grundstücke mit geeigneten Dachflächen zur Nutzung von Photovoltaik aus – aber nur auf etwa 1.000 Dächern wird Strom aus Sonne erzeugt. Jérôme: Politik, Wirtschaft und auch jeder einzelne Bürger sind von der Energiewende direkt oder indirekt betroffen. Wie groß ist die Akzeptanz gegenüber der grundsätzlichen Aufgabe als auch der einzelnen bisherigen Maßnahmen und Planungen? Wasgindt: Aktuelle Umfragen bestätigen einen deutlichen Zuspruch der Bevölkerung zur Energiewende mit über 90 Prozent. Doch die Diskussion um das zukünftige Energiesystem wird seitens der Verfechter der alten fossilen Energiewelt und entsprechender Medien meist einseitig reduziert auf die Kostenfrage. Zudem sind die politischen Rahmenbedingungen mehr als schwierig: So wurde z.B. seit 2011 das EEG bereits fünfmal novelliert. Dies alles schafft Verunsicherung. Wir müssen daher die Herausforderungen und Vorteile der Energiewende stärker in den Medien und der Öffentlichkeit publik machen – gerade auch auf regionaler Ebene – und den Bürgern gleichzeitig Möglichkeiten der Partizipation an Energiegenossenschaften, Bürgersolaranlagen oder gemeinschaftlichen Windparks aufzeigen. Jérôme: Welches Ziel hat Nordhessen im Vergleich zu Land und Bund und wann soll es erreicht werden? Wasgindt: Der Bund hat kein konkretes 100-Prozent-Ziel, will aber 55 bis 60 Prozent Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2035 erreichen. Hessen möchte bis 2050 den Endenergieverbrauch zu 100 Prozent regenerativ decken – ist hier derzeit aber Schlusslicht aller Flächenbundesländer. Nordhessen orientiert sich beim eigenen Ausbauziel am Land, strebt aber an, die hundertprozentige regenerative Stromversorgung früher zu erreichen. Jérôme: Wie engagiert hat sich der cdw Stiftungsverbund im Rahmen der Energiewende? Wasgindt: Die regionale Energiewende ist uns ein besonderes Anliegen. Mit unserem Projekt energiewende-nordhessen.com wollen wir die Fortschritte in Nordhessen einer breiten Öffentlichkeit transparent vermitteln und Impulse für die weitere Entwicklung geben. Weitere Informationen unter www.cdw-stiftungsverbund.de Foto: Bernd Schoelzchen
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