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Es war ein Familienausflug. Dr. Dietrich Krahn und Heinz Jordan saßen mit ihren Lieben auf der Treppe vor dem Schloss Wilhelmshöhe. Das wäre ein tolles Ambiente für eine Motorsportveranstaltung, waren sie sich einig. Motorradrennen hatte es im Bergpark in den 50ern gegeben, das wussten sie. Dass aber bereits von 1923 bis 1927 ein Bergrennen zu Füßen des Herkules ausgetragen wurde, erfuhren sie erst durch Recherchen. „Das Herkules-Bergrennen galt als eines der härtesten in Deutschland“, erzählt Heinz Jordan heute. Gemeinsam mit dem Kurhessischen Motorsportclub Kassel ließen sie es im Jahr 2005 wieder aufleben. Der durch sie initiierte Herkules Bergpreis geht in diesem Jahr bereits in die sechste Runde. Mit längerer Strecke und dem Start genau dort, wo er auch vor 92 Jahren war: am Gutshof in der Wilhelmshöher Allee. Beste Einblicke ins Geschehen In die neue Streckenführung, die auf Wunsch vieler Teilnehmer in diesem Jahr über eine größere Distanz geht, sind Abschnitte des historischen Rennens integriert. Auf rund 30 Kilometern schlängelt sich der Rundkurs vom Gutshof über Wilhelmshöher Allee, Tulpenallee und Rasenallee in Richtung B251, auf der es nach Dörnberg geht, mit einem Schlenker vorbei am Habichtstein nach Ehlen und von dort über den Essigberg, das Druseltal hinunter, zurück zum Gutshof. „Besonders spannend für Zuschauer sind der Bereich hinter Schlosshotel und Gewächshaus, von wo es auf eine gezeitete Strecke geht, der Ortskern von Dörnberg mit Partymeile und Slalomparcours, der gezeitete Abschnitt von Dörnberg nach Ehlen und natürlich der Gutshof mit Start, Ziel und Fahrerlager“, beschreibt Heinz Jordan. Einender Enthusiasmus Erwartet werden wieder bis zu hundert historische Autos und Motorräder aus den Jahren 1905 bis 1985. Die Teilnehmer, oft Stammgäste, kommen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland. „Vom Studenten bis zum betuchten Sammler ist wieder alles dabei“, sagt Jordan. Sie alle verbinde der En AUFF UND JÉRÔME STADT Von Björn Schönewald 6. Internationaler ADAC Herkules- Bergpreis vom 26. bis 28. Juni thusiasmus für die historischen Fahrzeuge. Und weil es nur um diesen gehe, verzichte man auch bewusst auf einen VIP-Bereich. „Wir wollen eine Veranstaltung zum Anfassen“, erklärt der Organisator. Sponsoren zurückhaltend Doch einen Wermutstropfen gibt es: Obwohl sich der Herkules-Bergpreis inzwischen als eine der schönsten und größten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland etabliert hat und man bei gutem Wetter bis zu 70.000 Zuschauer anlockt, mehr als ähnliche Events auf dem Nürburgring, ist das Engagement der Sponsoren deutlich zurückgegangen. Einzig der ADAC sei den Veranstaltern als großer Unterstützer treu geblieben, so Jordan. Für eine Fortsetzung der Reihe mangele es an Geld. „Ob es ein weiteres Rennen um den Herkules- Bergpreis gibt, ist deshalb nicht sicher“, sagt er. Wings meet Wheels Wie man Dr. Dietrich Krahn und ihn kennt, schmieden sie aber bereits neue Pläne. „Im nächsten Jahr wollen wir das Flugplatzrennen in Calden wieder aufleben lassen“, erklärt Jordan. Gemeinsam mit dem Verein Fieseler Storch und Unterstützern aus Wirtschaft und Politik wolle man unter der Überschrift „Wings meet Wheels“ historische Autos, Rennwagen, Motorräder und Flugzeuge zusammentreffen und in Wettbewerb treten lassen. Auch Formelfahrzeuge seien zu erwarten. „Momentan sieht es so aus, als würde unser Vorhaben Realtität werden“, sagt Jordan und freut sich über bisher deutlichen Rückenwind. Anmelden und mitfahren Derweil sind für den 6. Internationalen ADAC Herkules-Bergpreis vom 26. bis 28. Juni noch Nennungen möglich. „Wer mit seinem mindestens 30 Jahre alten Fahrzeug teilnehmen möchte, kann sich bis etwa zwei Wochen vor dem Start noch ohne Weiteres anmelden“, erklärt Jordan. Die erforderlichen Unterlagen gibt es auf der Internetseite www.herkules-bergrennen.de. UND AB


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