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JÉRÔME STADT www.jerome-kassel.de 11 seler Koloss nicht geben würde. Dessen Vorbild – eine monumentale Herkules-Skulptur – wurde 1546 in Rom ausgegraben und anschließend im Palazzo Farnese aufgestellt. Dort begeisterte das Kunstwerk Landgraf Carl von Hessen-Kassel auf seiner Italienreise, der es einige Jahre später zum Modell der Bekrönung seines Gesamtkunstwerks auf dem Karlsberg erklärte. Stiche und Gemälde verdeutlichen den Entstehungsprozess und die Kontinuität der riesigen Kupferstatue, die der Goldschmied Anthoni ab 1714 schuf. Der Herkules hatte Einfluss auf die gesamte Gestaltung des Bergparks zu seinen Füßen und auch auf den Bau des Schlosses Wilhelmshöhe Ende des 18. Jahrhunderts, das sich exakt an der zum Herkules führenden Sichtachse befindet. In den drei Jahrhunderten seiner Existenz nahmen bildende Künstler immer wieder das Thema Herkules auf, entweder als mythologische Figur oder als Blickpunkt und krönenden Abschluss der barocken Wasserarchitektur im Bergpark. Das Spektrum der in der Ausstellung vertretenen Künstler reicht von Peter Paul Rubens über Adolph Menzel und Johannes Grützke bis hin zu Markus Lüpertz. Refelxionen zeitgenössischer Künstler Die Ausstellung stellt die Rezeption des Kasseler Herkules in der bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts vor. Dass der Koloss nicht nur Wahrzeichen von Nordhessen ist, sondern auch überregional eine wichtige Position einnimmt, dokumentieren neben dem seit 2013 geführten Titel als UNESCO-Welterbe auch die Reflexionen zeitgenössischer Künstler, die im zweiten Teil der Ausstellung präsentiert werden. Zu den namhaften Künstlern unserer Zeit, die einen Beitrag zur Jubiläumsausstellung lieferten, zählen auch zahlreiche Vertreter der komischen Kunst. Unter Ihnen Otto Waalkes, Rudi Hurzlmeier, Otmar Alt, F.W. Bernstein, Til Mette oder Hans Traxler. Aber auch Künstler wie Albert Schindehütte, Pit Morell und Hubertus Giebe widmen sich dem 300. Geburtstag auf originelle Weise. Zu sehen ist die Sonderausstellung im Schloss Wilhelmshöhe vom 31. März bis 8. Oktober.


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