Dr. Friedrich W. Block (geschäftsführender Kurator der Stiftung Brücker-Kühner), Karen Duve, Ferdinand Schmalz, Oberbürgermeister Bertram Hilgen, Prof. Dr. Dr. h.c. Walter Pape (Vorsitzender des Stifungsrats der Stiftung Brückner-Kühner) 26 www.jerome-kassel.de JÉRÔME FEUILLETON Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor an Karen Duve Mit dadaistisch anmutendem Sprechgesang empfing Tulip, die singende Tulpe, am 11. Februar die Gäste zur Verleihung des 32. Kasseler Literaturpreises für grotesken Humor im Rathaus Kassel. Holger Steen alias Tulip ist einer der von Karen Duve favorisierten Künstler und begleitete mit schräger Performance und klarer Stimme den Abend. Mit Karen Duve ging der mit 10.000 Euro dotierte Preis nach Irmtraud Morgner im Jahr 1989 und Katja Lange-Müller im Jahr 2005 zum dritten Mal an eine Frau. Die 55-Jährige habe den Preis für den ihr eigenen mehrstimmigen Sound erhalten, in dem sie gesellschaftlich hochbrisante Themen verhandele, heißt es in der Begründung der Jury. Zu den bekanntesten Büchern der Hamburgerin gehören „Dies ist kein Liebeslied“(2002) und der Roman „Taxi“ (2008), der 2015 verfilmt wurde. Satirische Ambivalenz In seiner Laudatio betonte der Leiter des Literaturhauses Hamburg, Professor Dr. Rainer Moritz, Duve lasse sich nicht festlegen auf ein Grundthema, ein Genre oder eine Erzählform. Wenn ein neues Buch angekündigt würde, müsse, nein, dürfe man mit Überraschungen rechnen. Dies gilt auch für Duves jüngsten Roman „Macht“ (2016), an dem sich die Geister der Kritik scheiden. So wurde die Dystopie, in der der Ökofeminismus regiert und die Apokalypse bevorsteht, etwa als „ekelerregend“ und „abartig“ bezeichnet. Verrisse habe es besonders dort gegeben, wo man – anders als die Jury des Kasseler Litera- Von Saskia Werner Fotos: Stiftung Brückner-Kühner
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