JANASommerfest www.jerome-kassel.de 21 06. + 07. Juli 2019 KOMMen SIE VORBEI ! Wir freuen uns auf Sie! Weitere PrograMMinfos unter www.jana-jagd.de • Tombola mit Preisen im Gesamtwert von über 12.000 €! • Für Schnäppchen-Jäger: Angebote im JANA-Outlet-Zelt • Selbstgebackener Kuchen • Vorstellung verschiedener Jagdhunderassen • Lassen Sie Ihr PUMA-Messer gravieren – direkt am Stand des Messerherstellers aus Solingen Testschießen am Samstag mit Subaru-Shuttle-Service • Aussteller: Mauser, Wildburger, Minox, Sauer, Nikon, Jagdschmuck, Steyr Mannlicher, Blaser, Puma, u.v.a. rt t • Im Schwalbenweg 1 34212 Melsungen Von 10–18 Uhr JÉRÔME REGION Wenn man den Jagdschein macht – das »grüne Abitur« –, dann ist das ein dauerhafter Gewinn, um danach die Welt besser zu verstehen“, sagt Berthold Penkhues, der bereits vor rund 40 Jahren, noch als Architekturstudent, zum Jäger wurde. „Denn zu dieser Ausbildung, die mit einer staatlichen Prüfung abschließt, gehört vor allem das »Sehen-Lernen«. Man bekommt dadurch ein viel intensiveres Verhältnis zu den Zusammenhängen in der Natur, man sieht mit ganz anderen Augen, wie sie in ihrer Gesamtheit funktioniert: Etwa, wie die Pflanzen wieder hochkommen, welche Singvögel schon da sind und was der Jahresrhythmus damit zu tun hat.“ Und es sei schon ein Genuss für sich, Wild in seiner natürlichen Umgebung entdecken und beobachten zu können, ohne es gleich zwangsläufig erlegen zu wollen. „Die Jagd ist nämlich nichts Willkürliches, ganz im Gegenteil“, so Penkhues. „Nach dem deutschen Jagdgesetz, dem sicher besten der Welt, sind die Jagd- und Schonzeiten, basierend auf Jahrhunderte alten Erfahrungen, strengstens reglementiert, mit genau vorgegebenen Abschusszahlen. So wird sichergestellt, dass die jeweilige Wilddichte verträglich ist, damit einerseits alle genug zu fressen haben und andererseits auch keine Überpopulationen entstehen.“ Lasse man den Dingen hingegen ihren freien Lauf, bestehe immer die Gefahr, dass sich Krankheiten entwickeln und unkontrolliert ausbreiten, darunter die gefürchtete Wildschweinpest. „Und wie will man dann verhindern, dass diese nicht auch auf die Hausschweine übergreift?“ Millionen für den Naturschutz Das Stück Land, auf dem ein Jäger jagen darf, seine Jagdpacht, ist zugleich mit vielen Verpflichtungen und Unwägbarkeiten verbunden. „Kleine Jagdbezirke, bei einer Mindestgröße von 75 Hektar, fangen bei einer jährlichen Pacht von etwa 2.500 Euro an“, berichtet der Professor. „In der Regel sind Jagden jedoch 300 bis 500 Hektar groß, manche sogar 800 Hektar, das kann dann 25.000 Euro Pacht und mehr kosten, worauf der Kreis Kassel überdies 20 Prozent Jagdsteuer erhebt. Dazu kommen noch, je nach Reviergröße, mit einigen hundert Euro die Kosten für die Berufsgenossenschaft hinzu, plus denen für die Jagdeinrichtung, denn man muss ja auch überall Hochsitze haben – und die riesige Investition an Freizeit, die man damit verbringt, die Jagd eben auch noch durchzuführen.“ Eine Jagd müsse zudem für mindestens zehn Jahre gepachtet werden, wie Penkhues erläutert, „denn das entspricht der Periode, in der ein Junghirsch aufwächst, bis er soweit ausgewachsen ist, dass man ihn erlegen darf – weil dann irgendwann ein stärkerer Hirsch nachrückt.“ Und obwohl das Wild juristisch als herrenlos gelte, mithin niemandem gehöre, sei der Jäger dennoch verpflichtet, für den Schaden aufzukommen, den es auf dem von ihm gepachteten Grund anrichtet. Was insbesondere bei Wildschweinen, die auf Nahrungssuche oft ganze Äcker und Wiesen umpflügen, enorme Kosten von schnell mal einigen tausend Euro verursache. „Dessen ungeachtet legen viele Jäger sogar noch zusätzlich Wildäcker an, um damit den Monokulturen der heute meist industriell betriebenen Landwirtschaft entgegen zu wirken und sowohl Nahrungs- wie auch Rückzugsmöglichkeiten für das Wild zu schaffen. Millionen von Euros fließen auf diese Weise aus privaten Portemonnaies in diesen ganz konkret angewandten Naturschutz“, so der gebürtige Ostwestfale, der schon in seiner Kindheit den Wald lieben lernte, „als ich noch mit meinen Freunden um das Forsthaus nahe Schloss Holte schlich, heimlich auf Hochsitze stieg und von der Rehwiese aus nach Wild Ausschau hielt.“ Ein hochwertiges Lebensmittel Der große Freizeitwert und Ausgleich zum Stress im Beruf ist das, wovon der Architekt nach eigenem Bekunden am meisten profitiert bei der Jagd, die eigentlichen »Erträge« seien eher bescheiden: „Wir haben im letzten Jahr sechs Rehe erlegt, dazu kamen drei durch Autos oder Mähdrescher verunfallte“, berichtet der Privat-Jäger. „Ein Reh bringt dabei im Mittel etwa 13 Kilo Fleisch. Wenn ich das unzerlegt zum Wildhändler bringe, bekomme ich vier bis fünf Euro pro Kilo. Wenn ich es selbst zerwirke, also die Decke – das Fell – abziehe und in seinen Bestandteilen küchenfertig herstelle, müsste man in einem Wildladen für einen Rehrücken um die 30 Euro pro Kilo bezahlen.“ Noch geringer falle der mögliche Ertrag bei Wildschweinen aus, deren Population in den letzten Jahren förmlich explodiert sei: „Wir haben 2018 auch 15 Wildschweine gestreckt, die im Schnitt 35 Kilo wogen. Da werden für das Kilo inzwischen nur noch ein bis zwei Euro gezahlt ...“ Doch das erlegte Hirsche dürfen nur von Anfang August bis Ende Januar bejagt werden. Wild werde in der Regel ohnehin selbst verzehrt. „Denn das ist im Prinzip das hochwertigste Lebensmittel, das man sich vorstellen kann – mehr Bio geht eigentlich gar nicht!“, sagt Berthold Penkhues, der oft mit Ehefrau Susanne Röder- Penkhues – einer Försterfamilie in vierter Generation entstammend – auf die Jagd geht, begleitet von ihren ausgebildeten Jagdhunden Coco und Flora. „Es ist ja auch ein sinnlich-schönes Gefühl: das Bejagen, das Zerwirken, die Zubereitung. Und zudem leistet man damit einen Beitrag zur Ökologie des Waldes und zur Erhaltung eines artenreichen Wildbestandes.“
2019_S00001_00068
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