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www.jerome-kassel.de 61 JÉRÔME WIRTSCHAFT unterlassen und hilft ihnen kostenlos, diese zu finden Tanja Damm vom Virtuellen Gründerzentrum Schwalmstadt, Milena Mikosch von der IHK Schwalm-Eder, Renate Richter von der Wirtschaftsförderung Schwalm-Eder und Betriebsübergabecoach Viola Müller-Hanke (v.l.) erklärt Viola Müller-Hanke. „Fachkräfte fehlen überall, Geburtenschwache Jahrgänge kommen nach. Es gibt bereits Situationen, in denen Betriebe andere Betriebe kaufen, um an deren Fachkräfte zu kommen.“ Erhalt von Betrieb und Wirtschaftskraft Müller-Hankes Mission berücksichtigt auch das. „Ich schaue gemeinsam mit den abgebenden Unternehmen nach geeigneten Nachfolgern: Personen aus der Familie, Mitarbeiter, Nachfolger vom freien Markt und auch andere Unternehmen.“ Oberstes Ziel sei jeweils der Erhalt des Betriebs, der Arbeitsplätze und damit der Wirtschaftskraft in der Region. Um möglichst viele Existenzen auf diese Weise zu sichern, hat man das Angebot kostenlos gemacht, aufgehangen beim Kreis, gefördert von der EU. Diskretion sehr wichtig Doch wie funktioniert eine solche Nachfolgeberatung? „Ich fahre immer zu einem Erstgespräch zu dem Unternehmen, das mich angefordert hat und verschaffe mir einen Eindruck. Oft gehört eine Betriebsbesichtigung dazu“, sagt Viola Müller-Hanke. Häufig lägen diese Termine außerhalb der regulären Geschäftszeiten, damit die Mitarbeiter nichts davon mitbekämen. Nicht das Zepter aus der Hand nehmen „Oft geht es um lange Traditionsgeschichten und ganz persönliche Hintergründe. Darum ist es mir sehr wichtig, die Dinge individuell und diskret anzugehen“, sagt Viola Müller-Hanke. Vertrauen spiele bei ihrer Tätigkeit eine wichtige Rolle, müsse entstehen und wachsen. „Die Unternehmer merken mit der Zeit, dass wir ihnen nicht das Zepter aus der Hand nehmen, sondern Hilfe zur Selbsthilfe geben“, sagt der Betriebsübergabecoach. Auf Wissen im Netzwerk zugreifen Viola Müller-Hanke gibt ehrliches Feedback, rät auch schon mal zur Neuausrichtung eines Unternehmens, um es für eine Übernahme interessant zu machen und lässt ihre Kontakte spielen. Das Netzwerk mit Virtuellem Gründerzentrum, IHK und Wirtschaftsförderung gehört künftig fest dazu. Tanja Damm: „Es geht uns um den Servicegedanken und darum, dass die Ratsuchenden nicht zu fünf unterschiedlichen Stellen laufen müssen“ Jeder habe seine Schwerpunkte und anstatt in Kompetenzgerangel zu verfallen, steigere man die Effizienz, indem man auf Wissen im Netzwerk zugreife. Begleitung in der Anfangszeit „Bei Zukunftsstrategien kommt oft eine Förderung ins Spiel und da sind viele Details gefragt, die Frau Richter von der Wirtschaftsförderung bestens kennt“, nennt Viola Müller-Hanke ein ganz praktisches Beispiel. Da sei es doch naheliegend, zum Telefonhörer zu greifen und sich kurz abzustimmen. Insgesamt werde man sich intensiv austauschen und sich gegenseitig als Ansprechpartner empfehlen, um den Ratsuchenden immer bestmöglich zu helfen. Übrigens auch über die Gründung beziehungsweise Betriebsübernahme hinaus, bei den ersten Erfahrungen als Unternehmer. Rechtzeitig über Nachfolge Gedanken machen Kontakt zum Betriebsübergabecoach Viola Müller Hanke sollte man am besten nicht zu spät suchen. „Ende 50 ist ein gutes Alter, um sich über die Unternehmensnachfolge Gedanken zu machen“, sagt sie. Das hänge aber immer von der individuellen Situation ab und wann man sich gerne aus dem aktiven Geschäftsleben zurückziehen wolle. Kontakt: Betriebsübergabecoach Viola Müller-Hanke Parkstraße 6 34576 Homberg (Efze) Telefon: (05681) 775 783 E-Mail: viola.mueller-hanke@betriebsuebergabe coach.de Veranstaltung für Unternehmerinnen und Unternehmer Vorträge und Workshops zu den Themen Fachkräftemangel – was kann ich tun (Arbeitszeitmodelle), betriebliches Gesundheitsmanagement, Qualifizierung und Social Media 12. September 2019, ab 16.30 Uhr Hardehäuser Hof, 34560 Fritzlar


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