Sternstunden des Denkens

Euregioverlag: Franz Rosenzweig – Religionsphilosoph aus Kassel

Das Buch über Franz Rosenzweig ist erschienen im Euregioverlag. Cover: Euregioverlag

Das Buch über Franz Rosenzweig ist erschienen im Euregioverlag. Cover: Euregioverlag

Mit dem aus einer wohlhabenden jüdischen Bürgerfamilie kommenden Religionsphilosophen Franz Rosenzweig (1886–1929) widmete sich auch die 33. Veranstaltung aus der Reihe „Die Region trifft sich – Die Region erinnert sich“ erneut einer außerordentlichen Persönlichkeit Kassels. Sein Werk einer noch intensiveren Wahrnehmung zuzuführen, ist auch das Ziel der von der Kasseler Sparkasse ermöglichten Publikation „Franz Rosenzweig – Religionsphilosoph aus Kassel“, herausgegeben von Eva Schulz-Jander und Wolfdietrich Schmied-Kowarzik. Gemeinsam mit zwölf renommierten Autorinnen und Autoren aus drei Kontinenten haben sie den Versuch unternommen, das Leben und komplexe Wirken von Franz Rosenzweig im Rahmen der 140 zur Verfügung stehenden Seiten zumindest soweit anzureißen, dass nachvollziehbar wird, weshalb etwa Rosenzweigs wichtigstes Buch „Der Stern der Erlösung“ mittlerweile weltweit als herausragendes religionsphilosophisches Hauptwerk gilt.

Schlaglichter werden dabei sowohl auf die Herkunft und Verwurzelung der Familie Rosenzweig in Kassel geworfen wie auch auf Franz Rosenzweigs „Neues Denken“, seine Auseinandersetzung mit der Person und dem Staatsbegriff des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel wie auch seine Sicht auf den jüdisch-christlichen Dialog. Der Leser erfährt zudem vom langen Weg der über Tausend an Margit Rosenstock gerichteten „Gritli“-Briefe, die, erst 2002 veröffentlicht, nun ein tieferes Verständnis seines Werkes ermöglichen, seine Mitwirkung an der jüdischen Bildungsarbeit und seine Tätigkeit am Freien Jüdischen Lehrhaus in Frankfurt am Main. Auch seine Übersetzung der „Hymnen und Gedichte des Jehuda Halevi“ und die gemeinsam mit Martin Buber begonnene „Verdeutschung der Schrift“ werden behandelt, und wie dieses Spätwerk durch die tückische Lähmungserkrankung ALS beeinträchtigt wurde, an der Franz Rosenzweig – erst 42 Jahre alt – schließlich verstarb. Das abschließende Kapitel ist dem Fortwirken seines Namens und Schaffens in Kassel gewidmet.

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