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825 Jahre Stadt Melsungen

MELSUNGEN lohnt sich auf den neuesten Stand gebracht wurde. Die Geschwister-Scholl-Schule hat daher seit 2011 ein neues und ansprechendes Gesicht. Die Unterstützung seitens Eltern, Spendern, Firmen und Institutionen war immer bemerkenswert gut und vom hohen Vertrauen in die Qualität der schulischen Arbeit geprägt. Viele Projekte und gute Konzepte hätten ohne diese engagierten Hilfen nicht umgesetzt werden. Hier hat der Förderverein, inzwischen unter der Leitung von Petra Stransky, Enormes geleistet, was von der Schulgemeinde sehr anerkannt wird. Festwoche zum 140-Jährigen Die gute Qualitätsentwicklung bot Anfang 2010 Anlass, das fünfzigjährige Namensjubiläum und zugleich 140-jährige Bestehen der Schule gebührend zu feiern. Mit einer Festwoche und einer Vielzahl von Veranstaltungen, die sich über einige Wochen verteilten, konnten insgesamt 4.000 Besucher für die Angebote der Schule interessiert werden. Dies war ein großartiger Erfolg und eine tolle Bestätigung für die Arbeit der letzten Jahrzehnte – insbesondere für den Einsatz der vielen jungen Lehrkräfte, die sich der besonderen Tradition der Schule verbunden sehen. Debatte um G8 Hessenweit war der gesamte gymnasiale Bildungsgang in der vergangenen Dekade großen Veränderungen unterworfen. Seit 2007 sind im Abitur ein 5. Prüfungsfach und schriftliche Prüfungen mit zentralen Aufgabenstellungen verbindlich. 2005 führte die Landesregierung von neun auf acht Jahre verkürzte gymnasiale Bildungsgänge ein, was allerdings im gesamten Land sehr kontrovers diskutiert wurde und den Oberstufen Doppeljahrgänge mit sogenannten „G8– und G9-Schülern“ bescherte. 2013 hatte Melsungen mit 221 Absolventen den bis dahin größten Abiturjahrgang. 32 825 Jahre Stadt Melsungen Wegen des hohen politischen Drucks musste man diese Maßnahme wieder zurückfahren, ließ die Schulen allerdings völlig allein mit der schwierigen Aufgabe, über eine Rückkehr zu G9 zu entscheiden. Im Schwalm-Eder-Kreis haben sich inzwischen alle betroffenen Schulen einheitlich dafür entschieden diesen Weg zu gehen – vereinzelte G8-Insel-Angebote hätten keine glückliche Schulstruktur hier im ländlichen Bereich geschaffen. Die bundesweit geführte Debatte um G8 und G9 hat die alte Diskussion über die Wiedereinrichtung eines Vollgymnasiums in Melsungen überlagert. Aber vielen ist noch in lebhafter Erinnerung, wie heftig diese Auseinandersetzungen seit Mitte der 1990er Jahre waren. Damals wurden immer mehr Stimmen laut, die an den umliegenden Gesamtschulen die Einrichtung von Gymnasialklassen und in Melsungen die Wiederherstellung der Geschwister-Scholl- Schule als Vollgymnasium forderten. Obwohl der Aufbau des Schulverbundes im allgemein bildenden Bereich mit den Gesamtschulen in Melsungen, Felsberg, Guxhagen, Spangenberg sowie der selbstständigen Oberstufe seit über einer Dekade längst abgeschlossen und konsolidiert war, fand das Mittelstufenangebot im Gymnasialbereich Schulumbau in Melsungen: Die Gesamtschule wird erweitert damals auch in Melsungen nicht die Akzeptanz, die der guten Qualität des Abiturs an der Geschwister-Scholl-Schule angemessen gewesen wäre. Bewährtes Konzept: im Schulverbund Inzwischen ist vieles verändert und besser geworden. Der gymnasiale Bildungsgang in Melsungen erfreut sich sowohl in der Mittel- als auch in der Oberstufe sehr guter Nachfrage und die Anmeldezahlen folgen nicht dem demografischen Trend. Das Konzept des Oberstufengymnasiums im Schulverbund hat sich bewährt und die Geschwister-Scholl-Schule ist und bleibt mit den letzten drei Jahrgängen des gymnasialen Bildungsganges Garant für die Qualität des Abiturs. Die Melsunger Schulen sind auf einem guten Weg, sie haben es aber auch nicht leicht. Die Erfahrung zeigt, dass die eigenen Vorstellungen über eine gute Schule und deren Qualitätsentwicklung schnell an Grenzen stoßen, wenn die notwendige administrative Unterstützung von außen unzureichend ist – ein Beispiel dafür ist die aktuell prekäre Situation der Personalversorgung im Gymnasialbereich, wodurch gute Angebote gefährdet und positive Veränderungsprozesse behindert sind. Die Entwicklung der Stadt Melsungen in den letzten 825 Jahren zeigt immer wieder, wie wichtig die Unterstützung von außen für eine gute und nachhaltige Veränderung ist. Bleibt zu hoffen, dass es gelingt, auch hier für die Melsunger Schulen aus der Geschichte zu lernen. Die Radko-Stöckl-Schule wurde nach energetischen- und ökologischen Standards saniert. Im roten Gebäude: die Pellet-Heizanlage


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