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825 Jahre Stadt Melsungen

Kehrenbach ist seit 1971 Stadtteil von Melsungen. In dieser Zeit ist ein gutes Miteinander zwischen der Kernstadt und dem kleinen Stadtteil gewachsen. Dennoch hat sich Kehrenbach auch in den letzten Jahrzehnten, wie in den letzten Jahrhunderten zuvor, seine Identität und vor allem die dörfliche Gemeinschaft bewahrt. In allem Wandel der Geschichte ist doch die Liebe der Kehrenbacherinnen und Kehrenbacher zu ihrem Dorf und die enge Verbundenheit miteinander geblieben. Eingebettet in landschaftliche Schönheit Wer einmal an einem schönen Sommertag, hoch über Kehrenbach auf das Dorf geblickt hat, wie es sich im Tal entlangstreckt, der erlebt die landschaftliche Schönheit, in die Kehrenbach eingebettet ist, der kann erzählen von der Ruhe, die von diesem Ort ausgeht. Aber es ist nicht die idyllische Landschaft. Es ist vor allem die Herzlichkeit der Menschen und die Gemeinschaft, die man hier erleben kann, die das Besondere von Kehrenbach ausmachen. Über mindestens acht Jahrhunderte teilen Menschen ihr Leben als Nachbarn und Freunde in Kehrenbach. Eine solch lange über viele Generationen gewachsene Tradition schweißt zusammen. Hinzu kommt sicherlich, dass das Leben in diesem Ort gerade in den frühen 50 825 Jahre Stadt Melsungen Jahrhunderten alles andere als idyllisch war. Es war hart und geprägt von eher kleinen Verhältnissen, in denen die einen so wenig hatten wie die anderen. Solche Erfahrungen verbinden. Gerade in den letzten Jahrzehnten hat sich das Gesicht von Kehrenbach deutlich gewandelt. Seit 1971, dem Jahr der Eingliederung in die Stadt Melsungen, hat sich viel in dem kleinen Ort getan: der Sportplatz aufwendig neu gebaut, zwei Tennisplätze oberhalb des Sportplatzes angelegt, kompletter Neu- bzw. Ausbau der gesamten Ortslage mit Kanal-, Wasser- und Straßenbau in den Jahren 1998 bis 2002. Die Einwohner mussten vier Jahre mit Schlamm, Staub, Lärm und Behinderungen zurechtkommen. Die Maßnahme wurde keineswegs zügig durchgezogen. Es gab lange Phasen, in denen auf der Baustelle nichts geschah. Im Jahre 2002 wurde die Maßnahme beendet. Eigenleistung zahlt sich aus am 1. April 2001 wurde das neue Dorfgemeinschaftshaus, mit Räumen für Sportler, Feuerwehr und die Jugendlichen eingeweiht. Die enge Verflechtung des Sportvereins mit der Dorfgemeinschaft ließ die Idee aufkommen, das Vereinsheim so umzubauen, dass es zugleich Dorfgemeinschaftshaus sein kann. Bei diesem Objekt wurden von der Dorfgemeinschaft 4.400 Stunden an Eigenleistung erbracht. Der Kinderspielplatz wurde, auch zu großen Teilen in Eigenleistung, zu einem wahren Schmuckstück ausgebaut, der nicht nur von Kehrenbacher Kindern, sondern auch von Schulklassen, Kindergartengruppen und vielen Familien aus Nachbargemeinden genutzt wird. Im letzten Jahr wurde die Friedhofshalle erweitert und komplett renoviert. Auch hier legte die Dorfgemeinschaft mit erheblichen Eigenleistungen Hand an und die örtlichen Vereine unterstützten diese Maßnahme finanziell. Gemeinschaftssinn kann viel bewirken All diese Maßnahmen haben einige Millionen Euro verschlungen, aber man hat dadurch ein erheblich aufgewertetes und sehenswertes Dorfbild, sowie ein lebenswertes Dorf erhalten, wie man es heute sehen kann. Dies und manches andere was in Kehrenbach entstanden ist, konnte nur realisiert werden, weil es immer Menschen gab, die bereit waren, sich für ihr Dorf einzusetzen und gemeinsam Hand anzulegen. Gemeinschaftssinn kann viel bewirken. Kehrenbach Von Günther Schmoll Fotos: Reinhold Hocke, Angelika Keilmann Anflug auf Kehrenbach von Nordwesten und Straßenbild aus dem Ort


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