JÉRÔME EXKLUSIV Förderpreis zur Ernährungskultur über Menschen, Tiere und Gesellschaften Wie das Schwein gefüttert wird Von Rainer Lomen I Tierschutz-Label konkrete Auswirkungen am Markt nach sich wünsche Ihnen, dass Ihre engagierte wissenschaftliche Arbeit inchder Praxis Resonanz finden und Ihre Initiative zu einem freiwilligen ziehen wird“, betonte Dr. Walter Lohmeier. In seiner Laudatio kritisierte der IHK-Hauptgeschäftsführer, an Preisträgerin Dr. Annabell Franz ge- wandt, die mitunter mangelnde Transparenz rund um die Lebensmittel- Produktion. „Perspektiven des Food Labelling“ und „Meine kleine Farm.org“ Um das Verhältnis der Gesellschaft und Verbraucher zu Nutztieren, die für den menschlichen Fleischkonsum gehalten werden, ging es beim Förder- preis Ernährungskultur der Uni Kassel. Die mit 5.000 Euro dotierte Aus- zeichnung stiftet die Lohfeldener Fehr-Entsorgungsgruppe, betreut wird das Projekt vom Fachgebiet Ökologische Lebensmittelqualität und Ernäh- rungskultur. Den Preis erhielten Dr. Franz für ihre Dissertation „Perspekti- ven des Food Labelling“ sowie Dennis Buchmann für das Projekt „Meine Foto: nh kleine Farm.org“ Strahlende Mienen nach der Verleihung der beiden Auszeichnungen (v.l.): Uni-Präsident Prof. Rolf-Dieter Postlep, Preisträger Dennis Buchmann, Sponsor Andreas Fehr, Preisträgerin Dr. Annabell Franz, IHK-Chef Dr. Walter Lohmeier und Prof. Angelika Ploeger, Leiterin des Fachgebiets Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungs- kultur der Kasseler Hochschule. Die Österreicherin hatte die Kennzeichnung von Lebensmittelprodukten untersucht. Dabei spielten die artgerechte Tierhaltung und Fütterung eine zentrale Rolle. Nicht zuletzt lotete die Wissenschaftlerin die Chancen und Grenzen der Konsumenteninformation so genannter Tierwohl-Label aus. Pfiffig das Internet genutzt Buchmann hatte einen anwendungsorientierten Ansatz verfolgt. In dessen Fokus standen Daten, Fakten und Fotos, mit denen er Verbraucher über Tiere und deren Wohlergehen informierte. Artgerecht lebende Schweine ließ Buch- mann den Konsumenten individuell vorstellen. „So ermöglichte er den Ver- brauchern, über das Internet einen Bezug zu dem Tier herzustellen und gleichzeitig zu erfahren, wie das Schwein gehalten bzw. gefüttert worden war und wann es schlachtreif wurde“, unterstrich Prof. Angelika Ploeger. Das Projekt „Meine kleine Farm.org“ war aus einer Masterarbeit an der Humboldt-Viadrina School of Governance hervorgegangen. Innerhalb kür- zester Zeit hatte es im World Wide Web für Furore gesorgt – auch auf interna- tionaler Ebene. Buchmanns Ziel war es, den Fleischkonsum insofern bewusst zu machen, als Verbraucher einzelne, im Internet abgebildete Schweine sowie die daraus hergestellten Produkte kaufen konnten. Die Internet-Präsentation ermöglichte eine Nähe zu dem Tier und der Produktion, ohne dass der Kon- sument zum Hof hätte fahren müssen. Der zum neunten Mal verliehene Förderpreis Ernährungskultur unterstützt deutschsprachige wissenschaftliche oder praxisorientierte Arbeiten sowie Projekte. „Sie sollen der nachhaltigen, zukunftsweisenden Lebensmittel- erzeugung und Ernährung Rückenwind geben“, so Sponsor Andreas Fehr. 54 www.jerome-kassel.de
Jerome Nr. 28
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