Von Ralph-Michael Krum Geht es nach Regionalmanager Holger Schach, so wird es bald möglich sein, schon vor Antritt der Reise nach Kassel nicht nur die eigene Übernachtung zu buchen, sondern auch das Vorwärtskommen innerhalb der Stadt und der gesamten Region Nordhessen exakt zu planen. Und dies auch noch umweltschonend. Das neue Projekt FREE soll hierzu die Lösung bieten. Umweltfreundlichkeit per Mausklick FREE. Ausgeschrieben heißt das neue Mobilitätsprojekt der Region Nordhessen „Freizeit- und Eventverkehre mit intermodal buchbaren Elektrofahrzeugen.“ Im Kasseler Rathaus wurde das Modellprojekt vorgestellt. Dabei waren neben dem Regionalmanager auch Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen, Hessens Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann und Staatssekretär Rainer Bomba aus dem Bundesverkehrsministerium. Das Ziel: Der künftige Kassel-Gast geht per Internet in das neue Buchungssystem der Region, sucht sich das passende Hotel aus. Dort kann er sich aber auch informieren, wie er von A nach B kommt. Varianten gibt es viele. Das eigene Auto beispielsweise. Er kann damit anreisen, am Hotel parken und die Ziele seiner Wünsche damit anfahren. Alles wie gehabt. Er erhält aber auch Zugang zu Bussen und Bahnen, zu E-Bikes und Elektroautos. Den soll der Besucher der Region mitsamt Hotel gleich mitbuchen können. Den Schlüssel zu E-Bike oder Elektroauto gibt’s dann gleich beim Einchecken. Erste E-Autos schon im Mai So ist der Plan. Vor die Umsetzung haben die Planer aber den Schweiß gesetzt, denn noch ist das Buchungssystem in seiner Entstehungsphase. Dass es noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden soll, dafür ist Professor Dr. Carsten Sommer von der Uni Kassel verantwortlich. Steht das System erst einmal, kommt die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft KVG ins Spiel. Vorstand Dr. Thorsten Ebert erklärt das Prinzip. „Als Ausgangspunkt dient der ÖPNV, auf den der Gast schnell Zugriff haben soll. Sollte der Besucher mit dem eigenen Auto anreisen, so werden wir ihm ein Angebot für spontanes Car-Sharing unterbreiten, schnell und unbürokratisch, weil die jeweiligen Hotels Partner der Autoanbieter sein sollen.“ Dies, so Thorsten Ebert, sei zugegebenermaßen auch ein wenig Zukunftsmusik. So müssten beispielsweise noch spezielle Abrechnungsmodelle für das Car-Sharing entwickelt werden, „aber die ersten 20 E-Mobile können wir schnell installieren.“ Angepeilter Start: Mai. Die Autos sollen von der KVG geleast werden, das Entgelt für die Nutzung landet bei der KVG. Die will aber keinen neuen Geschäftszweig eröffnen. „Wir wollen nun kein Car-Sharer werden, aber wir werden das finanzielle Risiko auf uns nehmen, um der ganzen Aktion ein Rückgrat zu geben“, so Thorsten Ebert. Fakten zum Projekt FREE: Laufzeit: Zweieinhalb Jahre. Benötigtes Geld: 4,36 Millionen Euro. 2,5 Millionen kommen vom Bund als Förderung des Programms „Elektromobilität in Modellregionen“, der Rest von regionalen Partnern. Zuwachs: 70 Ladesäulen gibt es in der Region, auf 200 sollen sie aufgestockt werden. Partner: E.on Mitte, KVG und Städtische Werke, Universität Kassel und ein touristischer E-Bike- Anbieter. Erst ins Netz, dann ins E-Mobil Mobilitätsmodell FREE soll Nordhessens Gästen umweltfreundliches Fahren schmackhaft machen www.jerome-kassel.de 53 JÉRÔME MOBIL Für den Fotografen stiegen Ministerin Eva Kühne-Hörmann und Kassels OB Bertram Hilgen aufs Rad, KVG-Vorstand Dr. Thorsten Ebert (von links), ebikes-Chef Heinrich Müller, Regionalmanager Holger Schach und E.ON Mitte-Vorstand Georg von Meibom fungierten als Stromlieferant. Foto: Krum
Jerome Nr. 29
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