Wilfried Otto, Vorstandsvorsitzender bei Piper, und Flughafen-Geschäftsführer Jörg Ries (v.l.) www.jerome-kassel.de 37 JÉRÔME WIRTSCHAFT Pappflieger strahlige Business-Jets und größere Maschinen im Werkflugverkehr von Konzernen sind in der Allgemeinen Luftfahrt unterwegs. Fast alle Innovationen werden zunächst für kleinere Flugzeuge entwickelt und darin ausprobiert, und alle Piloten lernen darauf das Fliegen, bevor sie auf größere Jets wechseln dürfen. Die Allgemeine Luftfahrt kommt in Europa auf zehnmal so viele Verbindungen pro Jahr als die Kommerzielle, steuert zehnmal so viele Airports an und setzt dabei rund zwei Milliarden Euro um. Laut Wilfried Otto gehen alle Prognosen für die nächsten Jahre von ungeheurem Wachstum in diesem Bereich aus, weshalb Piper hier so viel investiert, gerade hier, denn davon wird nicht nur Piper profitieren, sondern eben auch der neue Flughafen, zentral in der Mitte Deutschlands und Europas gelegen. Täglich 40 bis 60 Starts Deshalb versteht Flughafenchef Jörg Ries „die ständige Häme der Medien überhaupt nicht. Dieses Gerede, ab Calden würde keiner fliegen, macht mich richtig betroffen. Wir haben hier jeden Tag vierzig bis sechzig Starts, auch wenn vielleicht nur ein Kommerzieller darunter ist.“ Irgendwann könnten es über hundert Starts am Tag sein, vielleicht auch zehn oder so Kommerzielle pro Woche. „So ein Flughafen wächst wie eine Pflanze, in einem Zeitrahmen von etwa zehn Jahren. Jetzt sind wir ja noch mitten im Babyjahr, können eigentlich noch gar nicht laufen.“ Dafür, muss man zugeben, „läuft“ es in Calden zumindest in der Allgemeinen Luftfahrt schon gar nicht schlecht. Was auch an einer Besonderheit liegt, die Flugleiter Dr. Tobias Busch besonders freut: Es wurde nämlich von vornherein in dieser Hinsicht geplant. Und das ist in der öffentlichen Debatte bisher kaum wahrgenommen worden. „Wir haben hier zwei komplett getrennte Infrastrukturen, einen für die Kommerzielle Luftfahrt und einen für die Allgemeine, an deren Rand auch das neue Piper Gebäude steht. Es gibt einen extra Terminal für die Allgemeine Luftfahrt, mit einem separaten Vorfeld, auf dem jetzt schon fast hundert Flugzeuge stationiert sind.“ Das sei vielleicht nicht in der Welt, aber zumindest in Deutschland bisher einzigartig. „Der besondere Vorteil für Top-Manager und andere eilige Leute“, ergänzt Jörg Ries, liege darin, „dass es bei der Allgemeinen Luftfahrt keine Sicherheitskontrollen gibt.“ Hm. Während ich mir zum Nachtisch die „Piper-Tarte sommerlich mit Knall“ schmecken lasse, fallen mir dazu doch beunruhigende Szenarien ein. Business-News mit Müller+Partner Wenn die Balance zwischen Gefühl und Verstand nicht stimmt -Die Kunst der Selbstregulierung Grund für die unterschiedlichen Ausprägungen ist eine starke oder geringe Impulskontrolle. Um uns selbst zu führen, brauchen wir die Balance zwischen beiden Extremen. Selbstregulierung ist ein Schlüsselaspekt der eigenen Widerstandsfähigkeit. Dabei ist Selbstregulierung nicht zu verwechseln mit ständiger Disziplinierung und Kontrolle. Um in Balance zu kommen, müssen Körper, Geist und Seele neben Phasen der strukturierten Arbeit auch entspannen – quasi in den Leerlaufmodus gehen. Geringe versus starke Impulskontrolle Auf der Skala der Selbstregulierung gibt es zwei Extreme: Menschen mit übertriebener Selbstkontrolle. Sie neigen zum ständigen Grübeln und Hinterfragen. Sie haben Schwierigkeiten sich zu entscheiden – gelten als entscheidungsschwach – aus Angst, das Falsche zu tun. Sie flüchten sich daher in Vermeidungsverhalten, schotten sich ab, erstellen minutiös Pläne, beschränken sich auf vorhersehbare Abläufe und verlieren damit nicht selten die Umsetzung des Geplanten aus den Augen und letztlich entstehen Verschiebungen. Das andere Extrem: Menschen mit niedriger Impulskontrolle handeln häufig aus dem Bauch heraus: Sie neigen dazu, plötzlichen Impulsen und Bedürfnissen nachzugehen. Sie haben auch Schwierigkeiten sich zu entscheiden, jedoch aus Angst sich festzulegen. Wenn Routine eintritt, verdrängen sie ihre einmal gefassten Absichten und lassen sich ablenken. Sie handeln häufig spontan, wodurch notwendige Details unberücksichtigt bleiben. Die meisten Menschen erreichen nicht ständig eine Balance. Achten Sie daher für sich auf folgende Fragen und denken Sie über die Ursachen nach: - Wie reagieren Sie, wenn Ihnen Gefühle bei Ihren Vorsätzen in die Quere kommen? - Wie gehen Sie mit Ihren Gefühlen um und welche Ausdrucksformen finden Sie für diese (oder neigen Sie eher dazu, unliebsame Emotionen abzulehnen oder zu unterdrücken)? - Können Sie sich leicht entscheiden, oder schieben Sie auf, finden ständig neue Details – aus Angst das Falsche zu tun? - Lassen Sie sich schnell ablenken? - Haben sie manchmal Angst sich festzulegen? Selbstreflexion schafft Bewusstsein für das eigene Handeln, der erste Schritt im Training der Balance! Ihre Ilka Jastrzembowski Während die einen ständig vom inneren Schweinehund gelähmt werden, scheinen sich andere Menschen zwanghaft zu disziplinieren. In unseren Beratungen ist dieses Thema und die Balance zwischen beiden Extremen immer wieder eine spannende Herausforderung. Zum Schluss drehte ein lustiger bunter Pappflieger ferngesteuert Pirouetten über den staunenden Augen der Gäste, zum Rhythmus von Klassik, Pop, Rock. Das Wetter war übrigens auch toll.
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