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JÉRÔME PERSÖNLICH 1970 Von der Nordsee nach Hümme/Hofgeismar in den Landkreis Kassel verpflanzt worden. Statt Möwengeschrei krähende Hähne, statt Nebelhörnern Treckermotoren, Milch beim Bauern holen, bei der Kartoffelernte helfen – das Paradies. 1978 Ausflüge mit dem Zug in die Großstadt Kassel, ins Kino mit Freunden, zum Shoppen mit der Mutter, unvorstellbar große Kaufhäuser. Ein Nachtkonzert in der Martinskirche: Das erste Mal die Solosuiten von Bach hören, mit dem Geiger Thomas Zehetmair. Traumhaft. 1983 Fahrstunde. Stadtfahrt in Kassel. Im Gegensatz zu Hofgeismar gibt es hier Ampeln!!! Keine Ahnung, wie man sich in dem Straßengewirr jemals zurechtfinden könnte. 1991 Studieren in Göttingen. Arbeiten in Kassel. Die Eröffnung des ICE-Bahnhofs verkürzt die Strecke von 60 auf unvorstellbare 17 Minuten. 1995 Kassel als erster Wohnsitz. Von Wilhelmshöhe per Fahrrad in einem wunderbaren Sommer die Stadt erkunden, das erste Mal in den Buga-See, die Waldgaststätten und Biergärten entdecken. Das Büro um die Ecke, mit dem ICE spontan quer durch Deutschland fahren. Seit 2004 Nach Kassel für Erwachsene das Kassel für Kinder entdecken: Die Krippen, Kindergärten, Spielplätze, Sportvereine, Schulen, Kindertheater. Ich kann nur schwärmen. Besonders im Vergleich mit Berichten von Müttern aus anderen Städten. Heute Heimat. Die Stadt, die Region, die Landschaft. Der schönste Platz: Wenn man vom Herkules Richtung Silbersee wandert – der Blick über die große steile Wiese, die zu überqueren ist, auf die nordhessische Mittelgebirgslandschaft. Maren Mattes, Kultursommer-Intendantin Kassel ist und bedeutet für mich Heimat. Ich bin hier aufgewachsen, Schule, Abitur am Wilhelmsgymnasium, Studium an der Uni Kassel (damals GhK), zwischendurch zwei Jahre Auslandsstudium, gern wiedergekommen und hiergeblieben. Wenn man die Jugendzeit als eine der prägendsten bezeichnet, zählen für in den 70ern geborene Kasseläner, Kasselaner oder Kasseler sicherlich Institutionen wie New York (freitags), Factory (samstags) mit zu den wichtigsten. Später folgte donnerstags die Kombination mit Start im „Mr. Jones“ (heute Xallo Cook), anschließendem Flanieren über die Friedrich-Ebert-Straße mit Ziel „Prigo(gine)“ (heute Soda). Man war Teil der Anfänge der legendären Weihnachts-Heimkehrer-Jahrgangs-Treffen am „23. im (später vorm) FES“, die meist im „Club 21“ (heute Club 22) in den frühen Morgenstunden endeten. Das erste Kino am Platz war das Kaskade mit seinen obligatorischen Wasserspielen. Während meines Studiums bin ich in Kassel Taxi gefahren. Seitdem kann ich behaupten, dass ich unsere Stadt annähernd „wie meine Westentasche“ kenne und werde heute immer noch gern von Freunden oder Kollegen nach dem kürzesten Weg gefragt. Die vielseitigen Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen und Gästen dieser Stadt ist eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ebenso nicht die Hilflosigkeit, wenn man von einem Fahrgast Dienstagabend gefragt wurde, wo in Kassel denn heute Abend noch so richtig was los ist! Als aktiver Tänzer in der Standardformation des Rot-Weiss-Klubs Kassel hat man keinen einzigen Ball in dieser Stadt verpasst und man durfte miterleben, wie die Stadthalle immer mehr zum Juwel gesellschaftlicher Großereignisse wurde. So schloss sich für mich der Kreis beim Festakt des Stadtjubiläums am 18. Februar 2013 im Kongresspalais Stadthalle. Für meine Familie und mich ist Kassel als Lebensort ideal. Wohnraum ist bezahlbar, die Infrastruktur und das Freizeitangebot – ob Kultur oder Sport – ist groß. Man lebt in einer Großstadt und ist gleichzeitig in kürzester Zeit im Grünen. Ich wünsche Kassel eine weitere erfolgreiche Entwicklung und weniger Nordhessisches „Gemähre“. Marco Gajewski Kommunikation Mercedes-Benz Werk Kassel Viel Grün und dennoch kurze Wege Nach vielen kurzen Zwischenstationen meiner Kindheit und Jugendzeit in den Städten Berlin, Gießen und Fulda bin ich im Jahre 1970 durch die Heirat mit dem Künstler Friedel Deventer und wegen meines Kunststudiums nach Kassel gekommen und schließlich auch hiergeblieben. Die Entscheidung, gerne hierzubleiben wurde begünstigt durch den inspirierenden Anreiz der Kunstakademie und deren Umfeld. Aber vor allem auch durch die documenta und die gesamte Museumslandschaft. All dies wurde noch begünstigt durch meine berufliche Tätigkeit als Schulleiterin der hauswirtschaftlichen Berufsfachschule der Mathilde-Zimmer-Stiftung. Mit unserer Gründung der Kunstakademie Deventer haben wir seit 31 Jahren den Zugang zu zahlreichen sensiblen, offenen, sympathischen und kreativen Menschen gefunden, die seit vielen Jahren mit uns eng verbunden sind. Da ich mit Friedel Deventer auch bundesweit unterwegs bin, um gemeinsam Wandbilder oder andere Projekte zu realisieren, ist die zentrale Lage Kassels in der Mitte Deutschlands auch von Vorteil. Die Stadt Kassel hat eine hohe Lebensqualität mit vielen ruhigen Grünzonen und dennoch kurzer Verkehrsanbindung zum Zentrum. Somit kann man hier ruhig wohnen, ausspannen und gleichzeitig schnell erreichbar sein. Das Umfeld von Kassel mit seinen weitläufigen Grünzonen wie dem Reinhardswald bietet optimale Gelegenheiten für lange Spaziergänge mit unserem Berner Sennenhund Jambo. Es ist schön, in Kassel zu Hause zu sein. Maja Deventer, Künstlerin 60 www.jerome-kassel.de


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