Page 8

Jerome_Nr_32

Greser & Lenz – Kongeniales Zeichnerduo 8 www.jerome-kassel.de JÉRÔME CARICATURA Greser & Lenz sind aus der deutschen Cartoon- und Karikaturenlandschaft nicht wegzudenken. Seit 1986 bzw. 1988 sind sie ständige Mitarbeiter beim Satiremagazin Titanic, für das sie etwa die mittlerweile Kult gewordene Figur „Genschman“ kreierten. Seit 1996 zeichnen sie regelmäßig für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung seit deren Bestehen. Von 2004 bis 2013 waren ihre Arbeiten im Stern zu sehen. Seit Juli 2013 sind sie regelmäßig in der Rubrik „Focussiert“ im Focus vertreten. Witze für Deutschland Achim Greser wurde 1961 in Lohr am Main geboren, Heribert Lenz 1958 in Schweinfurt. Sie lernten sich während ihres Grafikstudiums in Würzburg kennen, und ihre gemeinsame Neigung zur Tradition der Neuen Frankfurter Schule führte bald zu gemeinsamen humorzeichnerischen Experimenten. Seit 1996 teilen sie ein Atelier in Aschaffenburg, an dessen Hauseingang ihr Markenzeichen „Greser & Lenz: Witze für Deutschland“ prangt, und haben mittlerweile rund zwanzig Bücher veröffentlicht. Eigene Bierdeckel In ebenjenem Aschaffenburg verkehren Greser & Lenz am liebsten beide in der zentral gelegenen Gaststätte Schlappeseppel, die 1631 auf Geheiß von Gustav Adolf von Schweden errichtet wurde und bis heute ein Kleinod geblieben ist. Greser & Lenz recherchieren hier und trinken das eine oder andere Bier. Sie schätzen das Lokal so sehr, dass sie zwei Schlappeseppel-Bierdeckelserien gezeichnet haben. Ihr innigster Wunsch jedoch ist es, das Münchner Hofbräuhaus aufzukaufen, um es wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen: „Eine Stätte, in der Menschen reichlich, preiswert und gut versorgt zusammenhocken und mit geistreichen und komischen Reden aufeinander einteufeln.“ Auftritt in Fernsehkrimi Greser & Lenz sind ein kongeniales Zeichnerduo par excellence. Während viele Duos arbeitsteilig arbeiten – das heißt, einer schreibt die Texte, der andere zeichnet –, tun hier beide beides. Ideen werden selbstredend oftmals gemeinsam entwickelt. Ihr Zeichenstil indes ist annähernd identisch. Den Unterschied zwischen einem „Greser“ und einem „Lenz“ erkennen nur Experten. Das Greser & Lenz’sche Talent beschränkt sich übrigens nicht auf Cartoons und Karikaturen: Einzeln arbeiten sie immer wieder als Buchillustratoren. Erste schauspielerische Lorbeeren ernteten sie als Polizeibeamte in einem Fernsehkrimi. Banalität des Alltäglichen Greser & Lenz haben die Tradition der Zeitungskarikatur auf eine neue Ebene gehoben. Sie zeigen keine langnasigen Politiker mit plakativen Phra- Von Saskia Wagner sen, keine Entscheidungsträger, sondern sie haben sich auf die Menschen kapriziert, die deren Entscheidungen auszubaden haben. Ihre Protagonisten sind die Normalos. So nutzen sie die Fallhöhe zwischen der hohen Politik und der Banalität des Alltäglichen zwecks Komikgewinns. Mit Erfolg: Im Jahr 2004 wurden sie mit dem Deutschen Karikaturenpreis in Gold ausgezeichnet, 2001 gewannen sie die Rückblende, den Wettbewerb für politische Fotografie und Karikatur. Beste Bilder – Die Cartoons des Jahres 2013 Ausstellung: ab 30. November 2013 Eröffnung: 29. November 2013, 19.30 Uhr Öffnungszeiten: Di. bis Fr. 14 bis 20 Uhr und Sa., So., feiertags 12 bis 20 Uhr Ort: Caricatura – Galerie für Komische Kunst im KulturBahnhof, Rainer-Dierichs-Platz 1, 34117 Kassel Kontakt: Telefon (0561) 776499 www.facebook.com/caricaturagalerie www.caricatura.de


Jerome_Nr_32
To see the actual publication please follow the link above