Page 56

Jerome_Nr_37

Energie clever günstig Gertrudenstift Baunatal spart mit Photovoltaik von Kirchner Solar und Blockheizkraftwerk viel Geld 56 www.jerome-kassel.de JÉRÔME ENERGIE Supermärkte und Krankenhäuser gehören zu den Einrichtungen, in denen Strom in großen Mengen benötigt wird. Und das oft rund um die Uhr. Auch die Betreiber von Alten- und Pflegeheimen jubilieren gewiss nicht vor Freude, wenn ihnen die Stromrechnungen ins Haus flattern. Bei Martin Mittelbach ist das mittlerweile ein wenig anders. Der Leiter des Gertrudenstifts in Baunatal hat vorgesorgt und umgerüstet. Gründlich. Blockheizkraftwerk als erster Schritt Vor sechs Jahren war der erste Bauabschnitt des Gertrudenstifts bezogen worden, eine Gasheizung hatte das Haus mit Wärme versorgt. Deren mangelnde Effizienz hatte Armin Raatz erkannt. Raatz, in Kassel Geschäftsführer der MUT Energiesysteme, der auch überregional viele Vorträge zum Thema Energiewandel hält, auch Kommunen berät und gleichzeitig Vorstandsmitglied des Vereins Gertrudenstift ist, ließ ein Blockheizkraftwerk zur Heizungsunterstützung installieren. Dies lieferte außerdem noch 120.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Ein gutes Ergebnis. Aber nur der Anfang. „Als ich im Juni 2013 meine Stelle als neuer Leiter des Hauses antrat, hatten wir noch einen Jahres-Stromverbrauch von 250.000 Kilowattstunden. Da ich ohnehin die Gesamtkosten des Hauses senken wollte, habe ich nach Stellschrauben gesucht, um von diesen immensen Kosten herunter zu kommen“, erzählt Martin Mittelbach, „und es sollten Stellschrauben sein, die unseren Bewohnern und Mitarbeitern nicht weh tun.“ Also kamen die Energiekosten unter die Lupe. Ein kleiner, aber nicht unwesentlicher nächster Schritt war die Umstellung sämtlicher Glühbirnen auf LED-Leuchtmittel. „Diese Aktion kostete uns rund 16.000 Euro“, sagt Mittelbach. Auf den ersten Blick viel Geld. Diese Investition sei aber gut angelegt, so der Einrichtungsleiter, denn durch diesen Tausch habe es eine erneute Energieeinsparung gegeben. 33.000 Kilowattstunden pro Jahr macht der Unterschied aus, spart rund 7.000 Euro pro Jahr. Und dann kam die Idee mit der Photovoltaik. Stichwort: Effizienz Eigentlich wollte Mittelbach alle 13 Dächer damit ausstatten, „aber das hätte eine halbe Million gekostet.“ Also ging Effizienz vor Masse. Heute sind sieben Dächer mit der Anlage bedeckt, und dies so geschickt, dass schon morgens um sechs die ersten Sonnenstrahlen eingefangen werden und abends bis rund halb zehn die letzten. Das Ergebnis ist eindeutig und rechtfertigt die Ausgaben: Die Photovoltaik, so Mittelbachs Hochrechnung, produziert jährlich 175.000 Kilowattstunden. Im abgelaufenen Juni etwa produzierten die Anlage und das Blockheizkraftwerk so viel Strom, dass zirka 85 Prozent des gesamten Energiebedarfs damit ge- Von Ralph Michael Krum


Jerome_Nr_37
To see the actual publication please follow the link above