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www..jjeerromee--kaasssseell..dee I2I9I JÉRÔME WIRTSCHAFT Subjektiv - Der Kommentar Von Ralph-Michael Krum Zu wenig angeflogene Ziele, zu wenige Fluglinien, zu wenig Passagiere. Es ist wie mit Vielem in Kassel mit dem Flughafen Kassel-Calden, der jetzt Kassel Airport heißt. Beispiele gefällig? ICE-Bahnhof, Kongress Palais-Stadthalle, Regionalmanagement Nordhessen … Hätte man bei allen Neuerungen auf jene gehört, die grundsätzlich und immer erst einmal alles schlecht reden, dann hätte die Metropole in Nordhessen nicht jenen Aufschwung erlebt, der in den vergangenen zehn Jahren dafür gesorgt hat, dass man im einst unerreichbar scheinenden Südhessen heute in mancher Hinsicht neidisch zu uns nach Norden schaut. Der Kassel Airport kann letztlich scheitern – mag sein. Hoffen wollen wir es nicht. Sehr viele Faktoren spielen hinein, entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Wer aber von vornherein gegen den Flughafen opponiert, bei allem L amento immer nur jene Argumente benutzt, die ihm in den Kram passen, gleichzeitig aber nicht alle Fakten kennt, der wird sich hof fentlich in den kommenden Jahres eines Besseren belehren lassen müssen. Ralf Schustereder ist seit April 2014 Chef des Kassel Airport. Er bringt nationale und internationale Erfahrung mit und will Kassel ans Liniennetz anbinden Zum Thema Linienanbindung und Zielerweiterung sprachen wir mit Ralf Schustereder Jérôme: Immer wieder ist von Linienflügen die Rede. Kommen die? Ralf Schustereder: Wir brauchen unbedingt eine Linienanbindung. Erst mit einer solchen qualifiziert man sich als Regional-Flughafen. Jérôme: Die Turkish Airlines geistert immer wieder als interessanter Partner durch die Medien. Schustereder: Das stimmt. Die Turkish Airlines interessiert sich für den Markt, will da unbedingt rein. Die Gespräche mit dem Unternehmen laufen seit mittlerweile zwei Jahren und sind inzwischen sehr intensiv. Die kaufmännische Seite ist abgeschlossen, jetzt muss die Turkish Airlines bewerten, ob sie das Engagement letztlich will, und dafür braucht und will sie ein klares politisches Statement zur Planungssicherheit für die kommenden Jahre. Ein solches Engagement muss nicht, wird aber höchstwahrscheinlich psychologischen Effekt in Sachen Vorreiterschaft haben, denn es gibt immer wieder Airlines, die abwarten, wer sich als erster engagiert und die erst dann über ein eigenes Engagement entscheiden. Natürlich liegt touristisch der Urlaubsschwerpunkt in der Türkei und im Süden Spaniens. Die Turkish Airlines ist eine klassische Linienfluggesellschaft und wäre damit elementarer Baustein, um die Angepeilten 471.000 Fluggäste stemmen zu können. Jérôme: Mit Germania fliegen Sie bereits. Kommt es da zu einer Ausweitung? Schustereder: Die Germania ist ein für uns wichtiger Partner. Dass sie ein seriöser und starker Partner ist, kann man an den Zahlen ablesen. Die Sommerflüge der Germania waren 2014 zu durchschnittlich 71,5 Prozent ausgelastet. Das ist mehr als ordentlich. Wir sprechen natürlich mit diesem Unternehmen über weitere Strecken, aber wenn die Germania keine weiteren Strecken dazu nehmen möchte, dann müssen wir uns für neue Routen eben eine andere Fluglinie suchen. Derzeit sind wir ohnehin mit 15 Airlines im Gespräch. Foto: Mario Zgoll


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