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Die verhüllte Torwache „Checkpoint Sekondi Loco“ von Ibrahim Mahama www.jerome-kassel.de 29 JÉRÔME FEUILLETON HYGIENE & SAUBERKEIT ist unsere Verpflichtung RICHTER Gebäudedienste steht für erstklassige Leistungen im Bereich des ganzheitlichen Gebäudemanagements. Durch unsere engagierten, fachlich kompetenten Mitarbeiter entwickeln wir individuelle, passgenaue Lösungen für Ihr Objekt und garantieren einen hohen Qualitätsstandard. 34266 Niestetal / Kassel | Tel. 0561 95233-0 info@richter-kassel.de | www.richter-kassel.de tionellen Herzstück der Weltkunstausstellung, kann sich stattdessen nun erstmalig das EMST entfalten, unter Berücksichtigung der Prämissen von Adam Szymczyk, der aus dem reichhaltigen Fundus des mit Kunst seit den späten 70er Jahren bis heute bestückten Museums 200 Werke auswählte, die vorzugsweise mit den von ihm gesetzten Themen korrelieren, etwa der Problematik Flüchtlinge und Einwanderer, wie auch einer an seinen Folgewirkungen aufgezeigten Kapitalismuskritik, mit welcher der 1970 in Polen geborene Kunstkritiker und Kurator seit frühester Jugend vertraut sein dürfte. Er trägt damit einen Stab weiter – wenngleich ungleich expliziter –, den vor 20 Jahren bereits Catherine David aufnahm, die künstlerische Leiterin der documenta X. Wo diese indes noch moderate, gar humoreske Exponate inkludierte, scheint Szymczyk eher dem Kunstverständnis des Philosophen Theodor W. Adorno zu folgen, der in seiner »Ästhetischen Theorie« schrieb: „Kunst muss das als hässlich Verfemte zu ihrer Sache machen, nicht länger um es zu integrieren, zu mildern oder durch den Humor, der abstoßender ist als alles Abstoßende, mit seiner Existenz zu versöhnen, sondern um im Hässlichen die Welt zu denunzieren.“ Das Beste verpassen? Dass auch, vielleicht sogar gerade dieser Ansatz funktioniert, zeigen nicht zuletzt die ersten, durchweg positiven Rückmeldungen aus der Kasseler Gastronomie und Hotellerie. Denn mittlerweile nahezu im Status des Selbstläufers, besticht die Documenta heute, bei diesmal 32 Spielstätten, allein schon durch ihre für keinen Wochenendbesucher mehr zu bewältigenden Größe: Das Beste hat man vielleicht gerade verpasst. Ein guter Grund, schon bald wiederzukommen. Die Röhren des d14-Kunstwerks von Hiwa K.


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