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Feiern Sie mit uns und entdecken Sie die neusten Trends. Gartenfest 26.05.2018 – 9 bis 16 Uhr Terrassen | Innentüren | Böden | Fassaden www.jerome-kassel.de 49 Kristallin und sakral Von Jan Hendrik Neumann Ein neu im Erdgeschoss des Stadtmuseums ausgestelltes Architekturmodell – gefertigt vom Kasseler Atelier Neumann – zeigt die Martinskirche um 1700, in einem Zustand, wie er mehr als 300 Jahre währte. Die in Weiß gehaltene, kristallin wie auch unmittelbar sakral anmutende Ausführung des Modells unterstreicht die Masse, das Volumen und die plastische Form des Gebäudes, konzentriert den Blick des Betrachters damit auf das Wesentliche der Entwurfsidee, kontrapunktiert durch zahlreiche herausgearbeitete Details. Landgräfliche Grablage Gemeinsam mit dem von 1366 bis 1527 bestehenden Martinsstift bildete die Martinskirche einst den geistigen Mittelpunkt des um 1330 neu gegründeten Stadtteils »Freiheit«, doch seit 1535 ist sie mehr oder weniger ein umbauter Friedhof, eine landgräfliche Grablege. Denn die Martinskirche – ehemals Stiftskirche St. Martin –, mit deren Bau 1343 begonnen wurde, besticht in ihrem Inneren insbesondere durch eines der frühesten Figurenwandgrabmäler nördlich der Mainlinie: das üppige Spätrenaissancegrabmal des 1567 verstorbenen Landgrafen Philipp des Großmütigen, in dem ebenso seine schon 1549 verstorbene Gattin Christine von Sachsen ruht. Bis 1782 wurden in diesem Gotteshaus auch alle weiteren Landgrafen und deren Angehörige bestattet, darunter Landgraf Karl und dessen Gemahlin Amalie von Kurland. Bei den beiden Türmen der heute größten evangelischen Stadtkirche Kassels kam es, bedingt durch Unglücksfälle und mangelnde Finanzen, zunächst nur zur Vollendung der unteren Geschosse. Gebaut von 1483 bis 1487, folgte dann das dritte Geschoss des Südturms, bis zu dessen kompletter Fertigstellung in den Jahren 1564/65 durch Meister Hans von Ulm. Dieser fügte dem Südturm, den Gestaltungsvorstellungen der Frührenaissance entsprechend, achteckige Aufbauten samt Glockenstube hinzu – 200 Jahre nach Baubeginn konnten dort nun erstmals Glocken installiert werden, nachdem es dafür zuvor nur provisorische Lösungen gegeben hatte. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde schließlich auch der Oberbau des Nordturms errichtet. Fotos: nh JÉRÔME EXKLUSIV Neues Modell zeigt die Martinskirche im Zustand um 1700 Bei der Präsentation des Martinskirche (von links): Modellbauer Dipl.-Ing. Jan Hendrik Neumann, Stadtmuseumsdirektor Dr. Kai Füldner und die stellvertretende Stadtmuseumsdirektorin Kathrin Schellenberg Horst-Dieter-Jordan-Straße 7 – 10 | 34134 Kassel Tel.: 0561 94177-440 | Fax: 0561 94177-447 kassel-holz@joka.de | www.jordan-holz.de


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