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38 www.jerome-kassel.de JÉRÔME FEUILLETON Der TON macht die MUSIK Rolf Dressler arbeitet seit den Achtzigerjahren als freier Tontechniker. Er war schon mit höchst unterschiedlichen Künstlern auf Tour, betreute mehrere CD-Produktionen und ist ein echter Meister seines Faches. Eine Szene, die sich immer wieder im Kasseler Theaterstübchen abspielt: Das Konzert geht zu Ende, das Publikum jubelt, die Künstler bedanken sich, natürlich bei Theaterstübchen-Chef Markus Knierim, aber nicht nur bei ihm. Ob lokale Größe oder Star – von der Bühne kommt ein Lob für den Mann am Mischpult. „Danke für den tollen Sound, Rolf!“, das ist ein Satz, den man immer wieder hört. Von Herzbuben bis Robin Gibb Das Lob gilt dem Tontechniker Rolf Dressler, einem echten Meister seines Faches. Als „Urgestein“ bezeichnet er sich selbst, als wir ihn an einem Freitagnachmittag im noch leeren Theaterstübchen treffen. Der Ausdruck „Urgestein“ hat einen guten Grund, denn Dressler arbeitet seit 1986 als freier Tontechniker. Er wird von verschiedenen Firmen für Event- und Medientechnik gebucht, er betreut bundesweit Classic Open Airs, er begleitet die Touren bekannter Bands wie Triosence oder Planting Robots, und er war schon mit höchst unterschiedlichen Künstlern unterwegs – auf der Liste finden sich die Wildecker Herzbuben ebenso wie Nils Landgren oder Robin Gibb. Maschinenbau, Lehramt, Musik Rolf Dressler, Jahrgang 1957, stammt aus Südhessen. In Hanau geboren, wuchs er in Langenselbold auf, bekam schon früh Klavierunterricht, spielte in der Kirchenband und kam nach dem Abitur zum Studium nach Kassel. Hier absolvierte er das Grundstudium Maschinenbau, später studierte er Musik und Kunst auf Lehramt. Vor allem aber knüpfte er als Keyboarder und Pianist Kontakte zur Kasseler Musikszene. Er war Mitglied der Band Sango um Sängerin Susanne Vogt. Als die Band eine LP aufnahm, bediente er auch das Mischpult, denn „wenn man Keyboard spielt, ist man ruck zuck bei der Elektronik angelangt“. Erstes Musical in den Achtzigern Mitte der Achtzigerjahre suchten die Bad Hersfelder Festspiele für „Anatevka“ jemanden, der sich mit dem Mischpult auskennt und Partitur lesen kann – eine adäquate Aufgabe für Dressler und sein allererstes Musical. So fand er zunehmend ein neues Tätigkeitsfeld jenseits des Bühnenauftritts, stieg bei der Firma Voice Musikproduktion ein und wählte die Studio- und Live-Produktion zu den Schwerpunkten seiner Arbeit. „Bester Tontechniker der Welt“: Rolf Dressler Foto: Mario Zgoll Von Georg Pepl


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