die dem heutigen Führungstrio Christoph Trimborn (29), Katja Filippenko (32) und Philip Weyer (30) den weiteren Ausbau ermöglichen. In der Kasseler Tischbeinstraße haben Sie neben der Fabrik für Allerlei (ein Projekt eines befreundeten Kollektivs), das Raum für Ausstellungen und andere Events gibt, ihre Produktion eingerichtet. Ideen und Projekte anschieben Ob Braumanufaktur Steckenpferd, Saatgutkonfetti oder die vielen anderen Projekte, die durch Unikat realisiert werden konnten: Michael Wieners von der WFG ist froh über die Chancen, die Crowdfunding für viele biete. „Wir sehen es als hervorragende Möglichkeit, gute Ideen und Projekte mit anzuschieben und Unternehmen, die Anschubfinanzierungen benötigen, unter die Arme zu greifen“, sagt er. Wenn ein Projekt erfolgreich verlaufe, gehe es nahtlos in die klassischen Wirtschaftsförderungsthemen über: „Dann helfen wir, einen Standort zu finden, Kooperationen zu bilden, vermitteln Leistungen, stellen Kontakte zu Kunden und Zulieferern her oder begleiten bei Bankgesprächen“, so Wieners. www.jerome-kassel.de 39 JÉRÔME WIRTSCHAFT Die Gründer der Braumanufaktur Steckenpferd: Johannes Alt und Erik Schäfer (v.l.). wettbewerb teilzunehmen“, sagt Erik Schäfer. Das taten sie. Das Viertel beleben Ihr eingereichtes Konzept war gleich auf den heutigen Standort ihres Unternehmens, eine ehemalige Metzgerei in der Kastenalsgasse zugeschnitten. Die Gasse liegt in einer, sagen wir ruhigeren Gegend im Herzen Kassels. „Wenn wir brauen, wollten wir auch einen Ausschank machen, aber nicht einfach eine Kneipe eröffnen. Unser Ziel war es, eine kulturelle Plattform zu bieten und das Viertel zwischen Innenstadt und Uni wieder ein bisschen zu beleben. Im Grunde wollten wir mehr Vielfalt und besseres Bier.“ Galerieraum inbegriffen Das Gesamtkonzept mit Galerieraum war gleichzeitig die Meisterschülerarbeit Erik Schäfers, der damals bildende Kunst studierte. Der Galerieraum wird heute gerne von Studenten, Profs und Künstlern für Ausstellungen genutzt, deren Exponate das stilbewusste Publikum der Braumanufaktur Steckenpferd auch gerne betrachtet. Und während Erik Schäfer nun an seinem Master in Visueller Kommunikation und Johannes Alt an seinem Master in Regenerativen Energien arbeiten, b(r)auen sie ihr Geschäft kontinuierlich aus. Inzwischen sind sie unter anderem Pächter der Caricatura Bar am Bahnhof und mit ihrem Produkt auf vielen großen Veranstaltungen, wie jüngst dem Zissel, vertreten. Saatgutkonfetti Saatgutkonfetti ist ein weiteres Projekt, dass durch Unikat Crowdfunding ermöglicht wurde. Die Gewinner des Ideenwettbewerbs „Sozial ist sexy!“ haben sich ebenfalls Vielfalt auf die Fahnen geschrieben und wollen diese nicht nur im kulturellen, sondern auch im botanischen Bereich fördern. Für Bienen und andere Insekten schaffen sie bunte Blumenwiesen mit heimischen Pflanzensamen, die sie auf originelle Weise verpacken: in Konfetti. Die Macher von Saatgutkonfetti sind Philip Weyer, Christoph Trimborn ( v.l.) und Katja Filippenko (nicht im Bild) Mit statt gegen die Umwelt „Ich komme ursprünglich aus Köln“, sagt Saatgutkonfetti Mitinitiator Philip Weyer. Riesige Mengen an Müll entstünden dort durch Konfetti und das von seiner damaligen Kommilitonin Hannah Hartmann und ihm entwickelte Produkt wirke genau dem entgegen. „Saatgutkonfetti baut sich rückstandslos ab. Was bleibt sind heimische Samen, aus denen Pflanzen wachsen, die Insekten eine Heimat und Nahrungsquelle bieten.“ Immer wieder ärgert sich der Produktdesignstudent über die Stadtreinigung, die auf Grünflächen wichtigen Wildwuchs entfernt. Mit Saatgutkonfetti könne er nun möglichst viele Leute animieren, wilde Samen zu verteilen. Ein wenig frisches Grün „Jeder kann für sich entscheiden, wo er oder sie das Konfetti wirft“, sagt Philip Weyer. „Nur in Naturschutzgebieten sollte bitte darauf verzichtet werden.“ Ungepflegte Verkehrsinseln und brachliegende Straßenränder könnten hingegen schon ein wenig frisches Grün vertragen. Gedacht sei das Saatgutkonfetti aber vor allem für Veranstaltungen wie Festivals, Hochzeiten oder eben den Karneval. „Hier können Menschen Spaß haben und damit gleichzeitig was Gutes tun“, sagt Philip Weyer. Produktion in Fabrik für Allerlei Unikat Crowdfunding habe das alles erst möglich gemacht und aus einer Idee ein Produkt werden lassen, dass man nun auch über den Handel anbieten könne. Mehr als 27.000 Euro waren im Ideenwettbewerb für das Projekt zusammengekommen, Weitere Infos: https://braumanufaktur-steckenpferd.de http://saatgutkonfetti.de https://www.startnext.com/pages/unikat
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