Vorwärts in die Anderthalb Dekaden wurden zunächst Verbindungen geknüpft, wurde ein engmaschiges Netz von Kontakten geschaffen, das China und Deutschland dichter zusammenrücken ließ – insbesondere zum Vorteil der hessischen Industrie, für die China mittlerweile zum fünftgrößten Exportmarkt aufstieg. Unter neu aufgestellter Führung verstärkt das Netzwerk Hessen China jetzt seine Aktivitäten im Bereich der innovativ-inhaltlichen Zusammenarbeit mit China, und in diesem Zusammenhang ist es von besonderer Bedeutung, dass mit Borussia Dortmund nun auch einer der international am besten vermarktbaren Fußballvereine dem Netzwerk beigetreten ist. Es war eine Begegnung der besonderen Art: Prof. Dr.-Ing. habil. ZENG Deshun, heute Direktor des Instituts für Civil Engineering & Key Technology – Tongji Universität Shanghai, interessierte sich für die Arbeit des deutschen TÜV, und der ehemalige hessische Wirtschaftsminister Alfred Schmidt, schon als Politiker ein großer Freund Chinas, half ihm sofort, unter Nutzung seiner vielfältigen persönlichen Kontakte. Als Frucht vertrauensvoller Zusammenarbeit erwuchs daraus im Jahr 2003 schließlich, unter ihrer beider Präsidentschaft und als Projekt der Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH, das Netzwerk Hessen-China – seither Startrampe und zuverlässiger Partner vieler Unternehmen weit über Hessens Grenzen hinaus, um erfolgreich in China Fuß zu fassen. Perfekte Struktur geschaffen Ein Projekt, bei dem es seit seiner Umstrukturierung 56 www.jerome-kassel.de 2017 mehr Häuptlinge als Indianer gibt, wie man zunächst meinen könnte, denn das neugeschaffene Präsidium besteht nun aus Prof. ZENG (Präsident China, unterstützt von einem chinesischen Beirat), Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep (Präsident Wissenschaft), Dr. Gabriela Soskuty (Präsidentin Wirtschaft), Dr. Meinrad Lugan (Präsident Industrie), Dr. Oliver Fromm (Präsident Transfer Wirtschaft-Wissenschaft) und Kassels ehemaligem Oberbürgermeister Bertram Hilgen (Präsident Public Services). Doch tatsächlich wurde damit eine den Verhältnissen perfekt entsprechende Struktur geschaffen, um die Kooperation mit bislang über 30 Institutionen, Unternehmen, Stadtregierungen und Provinzen in ganz China möglichst noch effizienter zu gestalten, von Ürüqui und Lhasa im Westen bis Shanghai und Nanjing im Osten, von Harbin und Changchun im Norden bis Hongkong und der Insel Hainan im Süden. Stärke durch beste Kontakte Gerade in Zeiten des Rückzugs ins Nationale und der Abschottung von Märkten sei das Netzwerk ein Instrument von geradezu unschätzbarem Wert, um auch über die Kontinente hinweg im Kontakt und im Gespräch zu bleiben, „ein gutes Miteinander zwischen Menschen und Völkern, Unternehmen, Konzernen und Volkswirtschaften aufzubauen und zu erhalten“, wie es Nicole Holzapfel, Projektleiterin des Netzwerks Hessen-China innerhalb der Wirtschaftsförderung Region Kassel, nicht ohne Stolz formuliert. Kai Lorenz Wittrock, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Kassel, bemerkt zu den Vorzügen des Netzwerks, man habe damit „eine einzigartige Organisation aufgebaut, die lebt und aus sich selbst heraus fortentwickelt.“ Ihre Stärke erwachse „aus dem persönlichen Kontakt, den wir hierzulande, aber auch zwischen europäischen und chinesischen Partnern ermöglichen, begleiten und pfle- Nach 15 Jahren Aufbau: Netzwerk Hessen-China startet durch Von Jan Hendrik Neumann Foto: Harry Soremski JÉRÔME WIRTSCHAFT
2018_S00001_00028
To see the actual publication please follow the link above