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825 Jahre Stadt Melsungen

Die evangelische Stadtkirche nach der Renovierung der Kirchenkreis 2014 den Secondhandshop „Kleidsam“ eröffnet, um der zunehmenden, bislang aber oft unsichtbaren Armut in der Region zu begegnen. So hat sich die Evangelische Kirchengemeinde – wie in vergleichbarer Weise die anderen Melsunger Kirchen – in ihrem Dienst für die Menschen auf den gesellschaftlichen Wandel eingestellt. NATURZENTRUMWILDPARKKNÜLL D a s N a t u r e r l e b n �� s �� m R o t �� ä �� �� c h e n l a n �� Pädagogische Angebote Kindergeburtstage, Familienfeiern Gruppen-, Betriebsfeiern Tagungen, Seminare, Schulungen Gastronomie „Jagdbaude“ 825 Jahre Stadt Melsungen 29 Schülerbibel als ökumenische Öffentlichkeitskampagne Die regionale Mittelpunktfunktion Melsungens wird auch bei den alle zwei bis drei Jahre stattfindenden großen Kirchenkreisgottesdiensten deutlich, die Hunderte von Besuchern aus den Gemeinden des Kirchenkreises zusammenführen. In diesem Rahmen wurde 2003 das „Jahr der Bibel“ mit einer „Schülerbibel“, die von Grundschulklassen der gesamten Region gestaltet worden war, eröffnet und zugleich der Startschuss zu einer ökumenischen Öffentlichkeitskampagne gegeben, in der das „Melsunger Neue Testament“ an 500 Haushalte in der Region zwischen Rotenburg und Kassel verteilt wurde. Im Jahr 2015 fand erstmals ein großer Kirchenkreisgottesdienst im Schlosspark statt, in dem 35 kleine, jugendliche und erwachsene Menschen aus dem Kirchenkreis getauft wurden. Diese auch andernorts erprobte niedrigschwellige Einladung zur Taufe ist eine Antwort auf das Kleinerwerden der großen Volkskirchen. Denn der demographische Wandel hat auch Melsungen erreicht: so hat im letzten Vierteljahrhundert die Gemeindegliederzahl der Evangelischen Kirchengemeinde um etwa 23 Prozent auf heute rund 4.900 Mitglieder abgenommen und die Zahl der Kindertaufen hat sich in diesem Zeitraum fast halbiert. Soziales Engagement ausgebaut Ganz im Gegensatz zu diesem demographischen Befund wurde das soziale Engagement der Kirchen für die Bevölkerung nicht verringert, sondern weiter ausgebaut. Neben dem Lutherhaus- Kindergarten übernahm die Evangelische Kirchengemeinde die Trägerschaft auch für den Kutschengraben-Kindergarten. Das Betreuungsangebot wurde durch zusätzliche Kindergartenplätze, die Hortbetreuung von Grundschulkindern und – wie ebenfalls im katholischen Kindergarten – die Aufnahme von unter Dreijährigen erheblich erweitert. Ebenso kamen spezielle Angebote hinzu, wie etwa die Sprachförderung für Einwanderer- und Flüchtlingskinder. In der Kinder- und Jugendarbeit wurde eine zweite Jugendarbeiterstelle für fünf Melsunger Stadtteile eingerichtet. Darüber hinaus hat das Diakonische Werk 2004 einen von vielen Ehrenamtlichen betriebenen Tafelladen eingerichtet und ���������������������������������������������������������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������������������������������������ �������������������������������������������� Fotos: Reinhold Hocke, Archiv EKKW Nicht nur die eingangs erwähnten Gebäude bedürfen der fortlaufenden Unterhaltung und Pflege, auch in gesellschaftlicher Hinsicht wird es immer wieder neue „Baustellen“ für die Kirchen geben, wenn sie ihrem Auftrag treu bleiben wollen, nahe bei den Menschen zu sein. Dabei wird das einmütige ökumenische Zusammenwirken mit allen Melsunger Christen den Menschen vor Ort am besten nützen.


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