www.jerome-kassel.de 23 JÉRÔME FEUILLETON Den Glauben an die Kraft der Kunst, die verschiedenen Perspektiven des Handelns, des Denkens und Fühlens erfährt Schlier immer wieder als Quelle der kreativen Auseinandersetzung. Mit ihren Bildern will sie auf das Geheimnis, „auf das Mehr hinter den Dingen“, aufmerksam machen. Die überwiegend abstrakten Werke verzichten bewusst auf jede Reizüberflutung. Vielmehr regen sie Geist und Sinne an. So zieht das Gemälde den Betrachter förmlich in sich hinein, eröffnet ihm neue Horizonte. Gleichwohl bleibt Raum für eigene Vorstellungen. Schlier: „Meine Kunst lädt ein zu entdecken, was sich mitunter erst auf den zweiten Blick erschließt. In diesem Sinne kann ein Bild für den Betrachter zum gemalten Wort werden.“ „Aufs Wesentliche im Leben besinnen“ Wie geht die Nordhessin an künstlerische Projekte heran? Den Start markiert stets eine Idee. Damit setzt sich die Kreative auseinander. Gestalterische Optionen zu Formen, Farben und der Bildaufteilung spielt sie gedanklich durch. „Dann stelle ich Überlegungen zum Maß an Abstraktion an und balanciere angedeutete oder gegenständliche Darstellung sowie die abstrakte Bildkomposition aus“, so Schlier. Außerdem legt sie die Farbe(n) fest. Danach beginnt der Malprozess. Trotz ihrer intensiven Vorüberlegungen lässt sich die Zierenbergerin treiben und inspirieren. „Das Bild wächst“, erklärt sie. Das Verb verwendet Schlier bewusst und verweist auf die Phasen des Malens, Übermalens, Verwerfens und Hinzufügens. Änderungen gehören nicht nur dazu, sie sind ausdrücklich erwünscht! Schlier sucht den lebendigen Prozess, den sie abschließt, wenn sie Zufriedenheit, Freude und Dankbarkeit über die Arbeit spürt. Monumentale Projekte, wie ihr elf Quadratmeter umfassendes Altarbild, das nun im Altenheim St. Josef in Schweich hängt, erfordern intensive Planungen, um dem Auftraggeber deutlich zu machen, wie das Werk einst aussehen wird. „Diese Arbeit, die Entwicklung des Altarbildes 2013, war eine extrem spannende und erfüllte Zeit für mich“, freut sich die 56-Jährige. Ausstellungen in Hann. Münden und Kassel In den nächsten Monaten wird sie Werke in Niestetal und Burghasungen präsentieren. Weitere Anlässe sollen hinzukommen. Für 2016 plant sie Ausstellungen in Hann. Münden und Kassel. „Darüber hinaus sind die Werke Teile und Inhalte meiner Exerzitienkurse“, sagt sie. Intensivieren will sie ihr Projekt „Kunst der Ruhe“. Unter dem Titel verbindet Schlier Kunst und Kurse im Kloster. „Menschen sollen so Anregungen erhalten, die ihnen helfen, sich auf das Wesentliche im Leben zu besinnen“, hebt die Kreative hervor. Fotos: nh
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