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10 www.jerome-kassel.de JÉRÔME STADT derts. Eine lange Tafel in der Mitte des Raumes, an der immer noch ein Platz zu finden ist, gemütliche Polsterbänke vor den Fensternischen und auf der Hofseite viele kleine Bistrotische laden zum genussvollen Speisen ein. Durch die offene Verglasung kann man dem kreativen Treiben in der Küche zu schauen. Gerichte mit überwiegend regionalen Zutaten werden hier für Veganer, Vegetarier und Carnetarier gleichermaßen neu interpretiert. Vom Restaurant aus kann man in den für Kassel einzigartigen Innenhof blicken. Auf einer Seite wird der Hof von der Fassade der Alten Brüderkirche begrenzt. In der Kirche wird jede Veranstaltung mit bis zu 300 Personen ein besonderes Ereignis. Nebenan, im festlich geschmückten Saal mit seiner besonderen 60er-Jahre Architektur, können Gäste mit bis zu 80 Personen ausgelassen oder gediegen feiern. In einem der 53 Zimmer oder in den zwei Suiten werden die Gäste verwöhnt. Jedes Zimmer von 11 bis 40 Quadratmeter ist in seinem Zuschnitt und in der Gestaltung ein Unikat. Zur Geschichte: Das Kloster wurde im 13. Jahrhundert gleichzeitig mit der angrenzenden Kirche erbaut. In den Jahren 1598 und 1599 wurde das Kloster, das nach der Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen 1526 säkularisiert worden war, zur Hofschule umgebaut. Der berühmteste Schüler aus dieser Zeit war Heinrich Schütz, der von 1612 bis 1617 Organist in der Kassler Hofkapelle war. In den Jahren 1617 und 1618 erfolgte ein erneuter Umbau zur Ritterakademie Collegium Mauritianum. Diesen Bauarbeiten entstammt auch der älteste erhaltene Kasseler Brunnen – der Apollo-Brunnen. Von 1633 bis 1653 bestand an der Hofschule die Universität Kassel, die von Landgraf Wilhelm V. eingerichtet wurde, da Marburg und damit die dortige Universität durch Erbstreitigkeiten vorübergehend an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt gefallen waren. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden mehrere hessische Oberbehörden und Gerichte im Gebäude, als Erweiterung des angrenzenden Kanzleigebäude, angesiedelt. Die Bezeichnung Renthof leitet sich von diesen frühen Verwaltungsbehörden ab. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Gebäudekomplex teilweise zerstört. Nach dem Wiederaufbau zog der damalige Verein für Volkswohl, die heutige Sozialgruppe Kassel, in das Gebäude ein. Sie unterhält dort ein Pflegeheim für alte Menschen. Die Nutzung als Pflegeheim wurde im Sommer 2013 aufgegeben und die Bewohner zogen in einen Neubau. Es wurde länger nach einer Nachnutzung des Gebäudes gesucht und im November 2014 bekannt gegeben, dass das Gebäude an einen Finanzinvestor und einen Gastronomen verkauft wurde. Zahlen & Fakten: Eröffnung Anfang 2017 53 Zimmer (5 Kategorien und ein behindertengerechtes Zimmer) und 2 Suiten, insgesamt 93 Betten, Restaurant mit 100 Gastplätzen, Bar mit 40 Gastplätzen, Die Alte Brüderkirche für Veranstaltungen mit bis zu 300 Gästen, 2 Veranstaltungsräume: Bibliothek (44 qm) für 20 Gäste und Saal für 80 Gäste, Innenhof mit 30 Gastplätzen Zentrale Lage: Theater, Markthalle, Königsplatz, Museen, Karlsaue, Erlebnisbad und vieles mehr in unmittelbarer Nachbarschaft Behutsame Eingriffe in die bestehende Gebäudestruktur


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