Emipunkte statt Schweinehunde

E.ON Mitte AG fördert mit Gesundheitsmanagement die Fitness der Mitarbeiter

Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung sind die drei Schwerpunkte, die Corinna Wimmer beim Gesundheitsmanagement in erster Linie wichtig sind. Foto: Mario Zgoll

Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung sind die drei Schwerpunkte, die Corinna Wimmer beim Gesundheitsmanagement in erster Linie wichtig sind. Foto: Mario Zgoll

Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung – das sind die drei Schwerpunkte des Gesundheitsmanagements, mit dem die E.ON Mitte AG seit rund zwei Jahren die Gesundheit  ihrer rund 1.300 Mitarbeiter fördern will. Die zunehmend ältere Belegschaft aufgrund des demografischen Wandels gab den Ausschlag für das breit angelegte Angebot, das in erster Linie prophylaktisch wirken soll. Zwar ist der aktuelle Krankenstand von 3,5 Prozent eher durchschnittlich als alarmierend, dennoch spielen auch in dem Energieunternehmen die klassischen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und des Gelenkapparates sowie psychosomatische Beschwerden eine Rolle. Attraktive Vorbeugung ist hier das erklärte Ziel.

Emipunkte
In der Hand einen saftig-grünen Apfel, auf den Lippen ein strahlendes Lachen: Wenn Maskottchen Emi im Sportdress auf Flyern, Broschüren oder im Intranet auftaucht, dann ist Gesundheit das Wichtigste. Unter dem Motto „Emipunkte statt Schweinehunde“ spielt Emi seit Anfang 2011 auch den Animateur beim Sammeln von Bonuspunkten für die eigene Fitness. Ob es sich um eine medizinische Vorsorgeuntersuchung, die Teilnahme an einem Yoga- oder Kochkursus, den Erwerb eines Wanderabzeichens oder das Training in einem Laufklub handelt, wer als E.ON-Mitarbeiter in seiner Freizeit etwas für seine Gesundheit tut, der bekommt Bonuspunkte. Als Belohnung winken dann Ende des Jahres Gutscheine zwischen 50 und 100 Euro sowie der mögliche Gewinn eines der drei exklusiven Wellness-Wochenenden für zwei Personen. „Das ist bei den Mitarbeiterinnen  und Mitarbeitern sehr gut angekommen“, zieht Corinna Wimmer, Leiterin Personal und Einkauf, eine erste Zwischenbilanz. Vor allem weibliche Mitarbeiter zeigten sich hier besonders engagiert.

Einfach ein bisschen Dampf ablassen
Eine eher männliche Domäne seien dagegen die beiden Fußballkicker, die gleich zum Auftakt des Gesundheitsmanagements ihren Platz auf den langen Fluren des E.ON-Gebäudes gefunden hätten. Einsam ständen sie dort fast nie. Im Gegenteil: „Auch während des Arbeitszeit können die Mitarbeiter dort jederzeit das Kickerspiel zum Spaß oder auch als Ventil nutzen, um einfach ein bisschen Dampf abzulassen“, erklärt Corinna Wimmer, die auch mit diesem Angebot im wahrsten Sinn des Wortes erfolgreich bewegt hat.

Mal kurz „Dampf ablassen“ und in Bewegung kommen: Zwei Fußball-Kicker auf den Fluren des E.ON-Gebäudes machen’s möglich. Vor allem männliche Beschäftigte nutzen die Gelegenheit zur Entspannung zwischendurch, aber auch Personalleiterin Corinna Wimmer hat Spaß am Spiel. Foto: Mario Zgoll

Mal kurz „Dampf ablassen“ und in Bewegung kommen: Zwei Fußball-Kicker auf den Fluren des E.ON-Gebäudes machen’s möglich. Vor allem männliche Beschäftigte nutzen die Gelegenheit zur Entspannung zwischendurch, aber auch Personalleiterin Corinna Wimmer hat Spaß am Spiel. Foto: Mario Zgoll

Individuelle und kreative Lösungswege
Doch die Personalabteilung ließ sich gemeinsam mit dem Steuerungskreis  Gesundheit, der aus allen Teilen der Belegschaft neu gegründet wurde, noch mehr einfallen. Gemeinsam erarbeitete man ein Konzept, das nicht nur den Beschäftigten am Kasseler Hauptsitz, sondern an allen Standorten zu Gute kommen sollte, betont Corinna Wimmer.

So motivierten so genannte Gesundheitsbot-schafter ihre Kollegen vor Ort beispielsweise über Schnupperkurse in Nordic Walking oder Pilates zu mehr körperlicher Aktivität. Die seelische Balance hätten zeitgleich die Alltagslotsen seit rund zwei Monaten im Visier. Unter Zusicherung absoluter Vertraulichkeit seien sie telefonisch erreichbar, um fundierte Hilfestellung in schwierigen Lebenslagen zu leisten. Zu den privaten Themen zählten hier beispielsweise die Pflegebedürftigkeit der Eltern, die Betreuung oder Erziehung der Kinder oder die Herausforderungen nach einem Wohnortwechsel. Aber auch berufliche Probleme wie Arbeitsüberlastung oder ein Konflikt im Kollegenkreis könnten hier erörtert werden. Unterstützung werde auch bei Suchtproblemen oder finanzieller Überlastung geleis-tet. Die Alltagslotsen, ein externes Team erfahrener Experten unterschiedlichster Fachrichtungen, hörten nicht nur zu, sondern entwickelten anschließend gemeinsam individuelle und kreative Lösungswege, hebt Corinna Wimmer hervor.

Fit für die Langstrecke
„Wir schaffen das“, ist der Slogan einer weiteren Initiative unter dem Dach des E.ON-Gesundheitsmanagements. „Wir wollten Mitarbeitern einen Traum erfüllen“, bringt Corinna Wimmer das Ziel auf den Punkt. Konkretes Ziel sei in diesem Fall die erfolgreiche Teilnahme am alljährlichen Kassel-Marathon. Allein 18 E.ON-Mitarbeiter schafften bereits im Mai 2011 den Zieleinlauf, nachdem sie im Vorfeld 15 Monate  dafür körperlich fit gemacht und medizinisch begleitet wurden. Orthopäden, Kardiologen und Trainer erwarteten auch ab diesem Herbst wieder Marathon-Neulinge für die monatelange Vorbereitung. Neben der Bewegung stünde diesmal verstärkt die richtige Ernährung im Fokus. Apropos Ernährung: Auch das Menüangebot in der unternehmenseigenen Kantine steht aktuell auf dem Prüfstand, betont Corinna Wimmer. In Zusammenarbeit mit einer Ernährungsberaterin sollen die Mahlzeiten, die teils jetzt schon vegetarisch seien, nach gesundheitlichen Aspekten noch deutlicher umgestellt werden. Denn: „Viele Mitarbeiter sind übergewichtig.“ Wiener Würstchen und Leberkäse seien als zweites Frühstück zwar aktuell noch beliebt, aber möglicherweise nicht wünschenswert. Über verstärkte Aufklärung und mittels Vorträgen wolle man auch hier ein Umdenken erreichen.

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