Wilhelmshöher Tor erstes Bio-Hotel Kassels

Nach 15 Jahren ist es genug? Nein. Nach 15 Jahren ist es an der Zeit, etwas zu verbessern. Das dachten sich Anke Thielmann und Anette Trayser, die beiden Geschäftsführerinnen des Hotels Wilhelmshöher Tor in Kassel. Pünktlich zum 15-jährigen Bestehen nahmen sie ein Zertifikat entgegen, das ihr Leben und ihre Arbeit im Hotel im wahrsten Sinne des Wortes nachhaltig verändert.

Anette Trayser (li.) und Anke Thielmann sind die Geschäftsführerinnen des Hotels garni Wilhelmshöher Tor. Foto: Mario Zgoll

Anette Trayser (li.) und Anke Thielmann sind die Geschäftsführerinnen des Hotels garni Wilhelmshöher Tor. Foto: Mario Zgoll

Rechtzeitig zum Start der documenta-Saison 2012 erfüllt das Hotel in der Heinrich-Schütz-Allee 24 alle Voraussetzungen, um das Zertifikat des Vereins „Bio-Hotels“ in den Händen zu halten. Damit ist das Haus Kassels erstes Bio-Hotel und eines von 75 in Europa. Das Bio-Siegel wird jährlich überprüft.

Konsequenter Schritt
Die Idee, auf ein Bio-Angebot umzustellen, ist jedoch nicht von heute auf morgen entstanden, sondern in einem länger andauernden Prozess. „Der Nachhaltigkeitsgedanke beschäftigt uns schon einige Jahre“, erzählt Anke Thielmann. „Die Entscheidung ein Bio-Hotel zu werden, ist für uns keine Modeerscheinung, sondern eine Haltung und ein konsequenter Schritt für eine bessere Zukunft.“

Aus Erfahrung wissen sie, dass immer mehr Gäste Hotels gezielt nach Bio-Kriterien aussuchen. „Nachhaltigkeit hat in der Hotellerie Einzug gefunden“, sagt Anette Trayser. Und das sei auch gut so. Schließlich gehe es darum, in allen Lebensbereichen verantwortungsvoll zu wirtschaften und mit den Ressourcen der Erde sorgfältig umzugehen.

Ein Kriterium für das Bio-Siegel ist die Verwendung von möglichst unbehandelten und unbelasteten Lebensmitteln. „Als Mitglied werden wir strengen Kriterien gerecht, alle Zutaten der Küche kommen aus zertifizierten und streng kontrollierten Bio-Betrieben. Das gilt für Brot ebenso wie Bier. Dabei spielen regionale Produkte eine große Rolle“, sagt Anette Trayser.

Neben den Bio-Standards für Lebensmittel werden auch die im Hotel verwendeten Reinigungsmittel von nun an von zertifizierten Herstellern bezogen. „Der Wechsel auf 100 Prozent Naturstrom und der Einsatz von Recyclingpapier runden die Umstellung ab“, sagt Anke Thielmann.

Die Umstellung auf Bio ist jedoch nicht das einzige Präsent zum 15. Geburtstag. Auch der Empfangs- und der Frühstücksbereich des Stadthotels wurden neu gestaltet. In den Farben Schwarz, Weiß und Rot können Gäste künftig ein sehr modernes und dennoch wohnliches Ambiente genießen.

Märchenhaft nächtigen
Das i-Tüpfelchen sind die Fotografien des Kasseler Fotografen Andreas Dahlmeier, die dort zu bewundern sind. Hier ist man „Unterwegs mit Rotkäppchen“, einem Märchen der Brüder Grimm – so wie auch jedes der 30 Zimmer nach einem der Märchen benannt ist. „Die Farben der Fotografien haben uns zu unserem neuen Interieurdesign inspiriert“, erzählen Anke Thielmann und Anette Trayser.

Seinen Namen hat das Hotel von der Torwache „Wilhelmshöher Tor“ in der Kasseler Innenstadt. Dort, am heutigen Brüder-Grimm-Platz, wohnten Jacob und Wilhelm Grimm Anfang des 19. Jahrhunderts. Heute sind sie in ein Märchenhotel eingezogen und dort kann man wahrlich märchenhaft nächtigen.

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