Fachkräftegewinnung: Arbeitgeberverband gab Tipps

Jürgen Kümpel, Alexander Appel, Jan Benedix, Burkhard Walter, Jens Behrmann, Lothar Freitag, Werner Arndt, Claudia Scherbaum und Martina Flaspöhler (v.l.). Foto: nh

Jürgen Kümpel, Alexander Appel, Jan Benedix, Burkhard Walter, Jens Behrmann, Lothar Freitag, Werner Arndt, Claudia Scherbaum und Martina Flaspöhler (v.l.). Foto: nh

Die Ampeln stehen auf rot. Unternehmen haben Schwierigkeiten, ihre Stellen mit qualifizierten Fachkräften zu besetzen. Andererseits suchen ehemalige Soldaten, Studierende, Personen mit Migrationshintergrund und Jobsuchende den Einstieg in das Arbeitsleben. Wie kann die immer größer werdende Fachkräftelücke geschlossen werden? Und an welche Institutionen können sich Firmen und Arbeitssuchende wenden? Antworten gab der Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen in Nordhessen, der erstmalig einen Praxisdialog zur Fachkräftegewinnung organisierte. „Nur durch Qualifizierung und direkte Vermittlung können wir den sich abzeichnenden Fachkräftebedarf mildern. In der Region Kassel haben wir eine Vielzahl von Institutionen, an die sich unsere Betriebe bei Bedarf wenden können“,  eröffnete Jürgen Kümpel, Geschäftsführer des Verbandes, die Veranstaltung im Haus der Arbeitgeberverbände in Kassel. Sechs verschiedene Einrichtungen präsentierten den 35 anwesenden Unternehmensvertretern ihre Angebote und Projekte.

Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BFD): „Wir beraten ca. 4.000 aktive und 3.400 ehemalige Soldaten und unterstützen sie bei der Eingliederung in das zivile Erwerbsleben. Die hierfür notwendigen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen können wir übernehmen,“ informierte Lothar Freitag.

Jobcenter der Stadt Kassel, Arbeitgeberservice: „In unserer Stadt gibt es ca. 20.000 ALG II-Empfänger, davon gelten ca. 7.000 als arbeitslos. Wir brauchen mehr Unternehmen, die mit uns in Umschulungs- und Ausbildungsprojekten zusammen arbeiten und Stellenangebote sowie Probearbeitsplätze zur Verfügung stellen,“ hob Burkhard Walter hervor.

REFA Regionalverband Hessen Nord: „Unternehmen, Institutionen aber auch Privatpersonen bieten wir Kompaktseminare und Qualifizierungslehrgänge in unseren Kernkompetenzen Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung an. Derzeit besonders gefragt ist bei Unternehmen und deren Mitarbeitern die Aufstiegsfortbildung zum geprüften Industriemeister Fachrichtung Metall als Doppelqualifikation,“ berichtete Alexander Appel.

Zukunftsbüro der Stadt Kassel und Caritasverband Nordhessen-Kassel e.V., Netzwerk „Integration durch Qualifizierung (IQ)“: „In Hessen leben ca. 210.000 erwerbsfähige Personen mit Migrationshintergrund ohne anerkannten Berufsabschluss. Mit der rechtlich neu geregelten Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen werden die Chancen in der Arbeitswelt erfolgreich zu bestehen, entscheidend erhöht. Dabei setzen wir auf Unternehmen, gegenüber qualifizierten Zuwanderern aufgeschlossen zu sein,“ legten Jan Benedix vom Zukunftsbüro und Martina Flaspöhler vom Caritasverband dar.

UniKasselTransfer Career Service: „Aktuell sind etwa 22.000 Studierende an der Universität Kassel eingeschrieben. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen sollten die Möglichkeit nutzen, sich bei unseren Studierenden bekannter zu machen, zum Beispiel über unser Jobportal oder unsere jährliche Firmenkontaktmesse ´meet@uni-kassel‘,“ rief Jens Behrmann die Unternehmer auf.

Verein für Sozialpolitik, Bildung und Berufsförderung e. V.: „Mit der Futura GmbH bieten wir auch schwächeren Jugendlichen eine Ausbildungschance. Durch die Kombination von betrieblicher Ausbildung und individueller Unterstützung bieten wir Unternehmen die Möglichkeit, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen,“ erklärte Claudia Scherbaum.

Abschließend appellierte Verbandsgeschäftsführer Jürgen Kümpel, die vielfältigen Angebote der regionalen Institutionen zu nutzen, um gemeinsam die immer größer werdende Fachkräftelücke wirksam zu bekämpfen.

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