Zukunft braucht eine Geschichte

Die Herzen der Kasseler, Kasselaner und Kasseläner jubilieren. Für sie und ihre Stadt ist 2013 das Jahr der großen Ereignisse: Das Stadtjubiläum, der Hessentag, die Festwoche, der 200. Geburtstag der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm und nicht zuletzt die Ernennung des Herkules und der weltberühmten Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe zum Weltkulturerbe sind Grund, ausgelassen, ja von Herzen zu feiern. Und ein Stück weit auch dafür, die Liebe zu ihrer Stadt neu zu entdecken, stolz zu sein.

Foto: Andreas Weber

Dieses warme Gefühl wabert von Beginn an durch die Straßen und über Plätze. Es ist ein Frohlocken darüber, wie gut dieses der Stadt und ihren Menschen tut, welch wunderbaren kulturellen Schätze ihr inne wohnen, wie viel Herz in ihr steckt, welche Wirtschaftskraft und Innovationsfreude sie vorantreiben. „Eine der wirtschaftlich dynamischsten Städte Deutschlands weiß mit Weltoffenheit, Freizeitwert und Lebensqualität zu überzeugen“, bringt Oberbürgermeister Bertram Hilgen auf den Punkt, wofür Kassel seit diesem Jahr im Land steht.

Nehmen wir dieses gute Gefühl, diesen ansteckenden Geist, die Taschen voll gepackt mit Selbstbewusstsein und Anerkennung mit in die Zukunft. Es ist ein großes Pfund aus diesem ereignisreichen Jahr, mit dem die Stadt wuchern kann. Holger Schach vom Regionalmanagement Nordhessen ist überzeugt, dass dies nachhaltig gelingt. Schließlich haben gemeinsam viele Menschen für die Ereignisse gewirkt und „so ganz viel in Stadt und Region bewegt.“ Das stärkt für die Zukunft. Und auch für Angelika Hüppe von Kassel Marketing ist dieser Geist wertvolles Gut: „Er beflügelt für die kommenden Projekte.“

Noch enger zusammenwachsen
Die Lage in Kassel ist gut. Die Stadt profitiert vom großen Festreigen. Für Holger Schach ist das Immaterielle das Wertvollste: „Die Region hat sich aufgrund der vielen erfolgreichen Kooperationen kennen und schätzen gelernt. Das werden wir ausbauen und den erfolgreichen Weg weitergehen.“ Für ihn geht es in Zukunft darum, noch enger zusammenzuwachsen und die gemeinsamen Stärken offensiv zu kommunizieren. „Ich bin davon überzeugt, dass wir in unterschiedlichen Bereichen in der ersten Liga mitspielen und den großen Herausforderungen gewachsen sind.“

Das Jahr 2013 wird sich in seiner Intensität der Ereignisse nicht wiederholen. „Der große und bunte Strauß an Highlights ist sicher nicht zu toppen“, sagt Angelika Hüppe. Dennoch hat Kassel auch 2014 einiges zu bieten. Darauf freut sie sich: „Wir werden die Traditionsveranstaltungen wie den Märchenweihnachtsmarkt, das Stadtfest oder die Casseler Freyheit weiter entwickeln und noch attraktiver machen.“ Langfristig ist es ihr Ziel, Kassel als Metropole Nordhessens, als Tagungs-, Messe- und Kongressstandort und mit ihren kulturellen Highlights documenta, Museumslandschaft, Welterbe und Grimm als interessantes Reiseziel weiter zu etablieren. Man ist auf einem guten Weg: „Das Image der Stadt hat sich sehr positiv entwickelt.“

Auch Holger Schach schaut positiv nach vorne. Er freut sich auf die nächsten Jahre und sieht dort eine Menge Potenzial: „Wir werden die Auswirkungen des Welterbe-Titels auf den nationalen und internationalen Tourismus spüren, und die Wiedereröffnung des Stadtmuseums und des Landesmuseums stehen auch vor der Tür. Durch das Wachstum der Universität wird sich der Kasseler Norden positiv verändern, und auch die neue Friedrich-Ebert-Straße wird aus meiner Sicht ein absolutes Highlight.“

Langfristig Position beziehen
Die großen Säulen für das Marketing der Region Kassel sind neben der documenta künftig das Weltkulturerbe und das Erbe der Brüder Grimm, unterstreicht Angelika Hüppe. 2013 war Gelegenheit, sich damit zu profilieren. Nun geht es darum, langfristig Position zu beziehen. Die documenta ist ein Publikumsmagnet, der seinesgleichen sucht – ein hehres Ziel für Grimm und Co.

„Mit der Aufnahme des Bergparks ins Unesco-Weltkulturerbe haben wir nun drei touristisch nutzbare Welterbe-Titel im Umkreis von weniger als 50 Kilometern. Diese Keule müssen wir künftig schwingen, um national und international für die Region zu werben und Besucher zu locken“, betont Holger Schach. Gleiches gilt für die Grimms: „Die Welt hat mit Grimm 2013 gemerkt, wo die Heimat der Brüder Grimm liegt. Wir werden also auf jeden Fall noch viel mehr mit ihnen machen können.“ Die Eröffnung der Grimm-Welt soll nur ein Baustein sein.

Holger Schach und auch Angelika Hüppe geht es um eine nachhaltige Vermarktung und eine gute Verknüpfung der kulturellen Schätze. „Wer im Nationalpark Kellerwald-Edersee (Unesco-Weltnaturerbe) wandern geht, hat sicher auch Interesse am Bergpark Wilhelmshöhe mit seinen Wasserkünsten und den Museen in Kassel. Oder er reist auf den Spuren der Brüder Grimm ins Rotkäppchenland und erfährt dort alles über die Heldin des gleichnamigen Märchens (Unesco-Weltdokumentenerbe)“, beschreibt Schach die Vision.

Kassel inszeniert sich in diesem Jahr hervorragend. Und das soll so bleiben. Die Herzen der Kasseler, Kasselaner und Kasseläner werden auch in Zukunft Gelegenheit haben, stolz zu jubilieren. Mit Blick zurück auf die schönen Momente im Jahr 2013. Mit Blick nach vorn auf das Erbe aus dem Jahr 2013. Das Jahr hat für Kassel Geschichte geschrieben. Zukunft braucht eine Geschichte. Sie ist verlässlicher Motor für Visionen.

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