Am Donnerstagabend hat die Universität Kassel sechs neue Deutschlandstipendien an Studierende übergeben. Damit fördern jetzt nun insgesamt 15 Stifter die 29 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Hochschule in ihrer Regelstudienzeit.
Zum dritten Mal wurde das Deutschlandstipendium an der Universität Kassel vergeben. Wieder setzt die Hochschule auf eine langfristige Förderung, die den Studierenden während ihrer ganzen Regelstudienzeit finanzielle Sicherheit gibt, statt auf ein Stipendium über nur zwei Semester, wie an den meisten anderen Universitäten üblich. Die Universität Kassel legt bei der Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten nicht nur Wert auf Noten und Zeugnisse, auch die Biographie, das soziale Engagement, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, etwa für eigene Kinder oder im elterlichen Betrieb, auch ein eventueller Migrationshintergrund werden bei der Auswahl berücksichtigt.
Insgesamt werden nun 29 Studierende der Hochschule gefördert. Elf von ihnen haben eine ausländische Staatsangehörigkeit oder einen Migrationshintergrund, fünf der Geförderten bereits eigene Kinder, neun schon eine Berufsausbildung. Die Stipendiaten erhalten entsprechend ihrer Regelstudienzeit im Bachelor maximal sieben Semester lang insgesamt 300 Euro monatlich, im Master maximal vier Semester lang. Davon stammen 150 Euro von den Stiftern und weitere 150 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Gefördert werden ausschließlich Studienanfänger.
„Das Deutschlandstipendium trägt zur Herausbildung einer Stifterkultur bei, wie sie in vielen anderen Ländern längst üblich ist“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep. „In Kassel setzen wir dieses Instrument bewusst zur längerfristigen Förderung junger Menschen ein, die nicht nur talentiert sind, sondern auch ein hohes Maß an Engagement und Verantwortung zeigen. Ich danke den Stiftern ausdrücklich, dass sie diesen Weg mitgehen. Dass hier auch Beziehungen zwischen jungen Akademikerinnen und Akademikern einerseits und der Wirtschaft andererseits geknüpft werden, ist ein willkommener Nebeneffekt, der der Region insgesamt zugute kommt.“
Unter den Stiftern ist in diesem Jahr zum ersten Mal auch die Wintershall Holding GmbH. „Wintershall unterstützt das Deutschlandstipendium gerne. Es fördert junge Menschen und gibt ihnen die Chance, sich auf ihr Studium zu konzentrieren“, erklärte Axel Bode, Bereichsleiter Personal. Die Wintershall Holding GmbH stiftet dieses Jahr zwei Master- und ein Bachelorstipendium. Zwei weitere Bachelor-Stipendien kommen von der Hübner GmbH & Co. KG und ein Masterstipendium von der Continental Automotive GmbH.
Um ein Deutschlandstipendium hatten sich insgesamt 111 Studierende aus allen Fachbereichen und der Kunsthochschule beworben. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten kommen aus den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften, Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen, Maschinenbau und Elektrotechnik/Informatik.