Die Stadt Kassel trauert um Hans Krollmann. „Mehr als ein halbes Jahrhundert lang hat sich unser Ehrenbürger in seinen unterschiedlichen Aufgabenfeldern und Funktionen mit herausragenden Resultaten für Kassel und seine Bürgerinnen und Bürger eingesetzt“, würdigte Oberbürgermeister Bertram Hilgen den jetzt im Alter von 86 Jahren Verstorbenen. Hilgen: „Er war eine außergewöhnliche und beeindruckende Persönlichkeit mit einem großen Herz für die Stadt und ihre Menschen.“
Krollmann, der seine beiden juristischen Staatsprüfungen in Hamburg und Düsseldorf jeweils mit Prädikat bestanden hatte, war seit dem Jahr 1959 – zunächst im Rechtsamt – für die Stadt Kassel tätig. 1965 wurde er zum Polizeipräsidenten und 1967 zum Kämmerer gewählt. Zwei Jahre später begann seine politische Karriere auf Landesebene. Ob als Landtagsabgeordneter (von 1970 bis 1991), als Staatssekretär im Innenministerium, oder als Minister verschiedener Ressorts (Umweltminister, Kultus, Finanzen) – Krollmann war in vielen Funktionen erfolgreich. Folgerichtig war er deshalb auch jahrelang Stellvertretender Hessischer Ministerpräsident.
Auch neben seiner politischen Karriere und nach deren Ende haben sich Krollmann für zahlreiche Projekte engagiert, hob Oberbürgermeister Hilgen hervor. Dabei sei er zu einem hochgeschätzten Lobbyisten der Kasseler Kultur geworden, der das kulturelle Profil der Stadt mitgestaltet habe. Dem Staatstheater und seinen langfristigen Perspektiven galt seine besondere Aufmerksamkeit. Als Vorsitzendem des Vereins „Bürger pro A“ sorgte er mit dafür, dass eines der ältesten europäischen Kulturorchester den Status erhielt, der diesem Klangkörper gebührt. Außerdem war er Mitbegründer der Musikschule Kassel, engagierte sich unter anderem im Verein „Gegen Vergessen – für Demokratie“ sowie in der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen.
Das Wohl der Stadt Kassel, insbesondere die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen, hat Hans Krollmann nie aus den Augen verloren. Als politischer Baumeister der Universität, die ihn ebenfalls zum Ehrenbürger ernannte, setzte Hans Krollmann nicht nur bildungspolitisch, sondern auch wirtschaftspolitisch nachhaltige Akzente für seine Heimatstadt.
Die Stadt Kassel ernannte Hans Krollmann für seinen unermüdlichen Einsatz im Jahr 2010 zum Ehrenbürger – die höchste Auszeichnung, die die Stadt zu vergeben hat.
Oberbürgermeister Hilgen: „Hans Krollmann hat Jahrzehnte der Politik in Kassel und Hessen geprägt. Mit einem reichen Erfahrungsschatz, nie erlahmender Neugier und der Fähigkeit zu lernen hat er zahlreichen Aktivitäten und Projekten zum Erfolg verholfen. Unser Mitgefühl gilt der Familie. Seinen Einsatz, sein fundiertes und vorausschauendes Wirken und seine Liebe zu Kassel werden uns immer vor Augen stehen, wenn wir an ihn zurückdenken.“