Der Erweiterte Senat der Universität Kassel hat Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep mit deutlicher Mehrheit im Amt bestätigt. Postlep erhielt bei der Wahl am Mittwoch 26 von 32 gültigen Stimmen. Das entspricht einer Zustimmung von 81,25 Prozent.
„Ich danke den Mitgliedern des Erweiterten Senats für das breite Vertrauensvotum“, sagte Postlep nach der Wahl: „Es ist eine solide Basis, um in den folgenden Jahren unsere erfolgreiche Zusammenarbeit gemeinsam mit allen Gruppen der Hochschule fortzusetzen.“ Der Wirtschaftswissenschaftler und Regionalökonom steht seit 2000 an der Spitze der nordhessischen Hochschule.
Der Hochschulrat hatte dem Erweiterten Senat den bisherigen Amtsinhaber zur erneuten Wiederwahl vorgeschlagen. Zuvor hatte eine zehnköpfige Findungskommission sich ebenfalls für Postlep ausgesprochen. Seine neue Amtszeit wird am 1. September 2012 beginnen.
„Die Universität Kassel bewegt sich in den nächsten Jahren in einem spürbar schwieriger werdenden Umfeld“, sagte Postlep. Die Hochschule müsse sich dauerhaft auf deutlich mehr als 20.000 Studierende einstellen: „Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an alle Beteiligten.“ Zugleich werde der Wettbewerb um Finanzmittel immer härter. Dies gelte nicht allein für den Zufluss von Forschungsdrittmitteln, auch die staatliche Grundfinanzierung werde mehr und mehr von quantitativen Indikatoren abhängig gemacht, die zu Schwankungen der jährlich verfügbaren Mittel führten. „Die Forschung braucht Freiraum und finanzielle Kontinuität; dies zu sichern, ist eine große Herausforderung in der vor uns liegenden Zeit.“
In einer solchen Situation könne sich die Universität Kassel vor allem dann bewähren, wenn ihre Mitglieder begeisterungsfähig und leistungsbereit seien, gemeinsame Ziele definierten, diskursive Offenheit pflegten und sich kritisch der Überprüfung von Fehlern stellten, sagte Postlep: „Ich werde mich diesen Fragen der inneren Kraft unserer Hochschule weiter intensiv widmen und ihnen einen wichtigen Platz in meinem Handeln auch in Zukunft zumessen.“
Ein wesentliches Ziel der neuen Amtszeit sei es ferner, die Finanzierung einer wachsenden Universität Kassel auch langfristig sicherzustellen, sagte der Unipräsident: „Derzeit bekommen wir zur Bewältigung der doppelten Abiturjahrgänge und anderer Sondereffekte zusätzliche Gelder aus unterschiedlichsten, aber zeitlich begrenzten Töpfen.“ Diese Mittel müssten von staatlicher Seite verstetigt werden, wenn die Kasseler Hochschule eine Chance haben solle, den gewachsenen Anforderungen auf längere Sicht gerecht zu werden.